GDV-Zahlen zur Lebensversicherung
Die Abschlüsse von Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag haben sich im Geschäftsjahr 2023 schlechter entwickelt als erwartet. Gegenüber dem Jahr 2022 gingen die Beitragseinnahmen in diesem Segment um 15,7 Prozent auf 25,8 Milliarden Euro zurück. Das geht aus den an der Analyse „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen“ hervor, die der GDV an diesem Mittwoch veröffentlicht hat. In seiner Sommerprognose vor ziemlich genau einem Jahr war der GDV noch davon ausgegangen, dass die Kluft gegenüber 2022 nur etwa zehn Prozent betragen wird.
Das Einmalbeitragsgeschäft ist seit der heftigen und schnellen Zinswende zur Achillesverse der Lebensversicherer geworden. Nach vielen starken Jahren in diesem Segment war es im Jahr 2022 um 20,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Der Grund dafür ist, dass vor allem Banken die gestiegenen Guthabenzinsen schneller an ihre Kunden weitergeben können.
Wenn also beispielsweise jemand eine Kapitalauszahlung aus einer Lebensversicherung erhält, ist die Versuchung groß, das Geld einfach für drei bis vier Prozent aufs Tagesgeldkonto zu legen oder in einen Festgeldvertrag zu stecken, anstatt es für minimale Garantiezinsen in eine sofortbeginnende Rente zu geben. Hier entbrannte in den letzten Jahren ein harter Kampf zwischen Banken und Lebensversicherern, der auch einige neue Produkte hervorbrachte.
Alles in allem gingen die die Beitragseinnahmen (inklusive Pensionskassen und Pensionsfonds) um fünf Prozent zurück. Denn die laufenden Beiträge blieben, laut GDV, mit 66,3 Milliarden Euro unverändert.
Als einen Lichtblick in 2023 bezeichnet der Verband die Entwicklung bei den Basisrenten. Nach mehreren Jahren des Vertragszuwachses ging es dort auch im vergangenen Jahr um rund 134.000 nach oben. Dies sei ein Anstieg bei den Neuverträgen um 14,2 Prozent und ein Wachstum beim Gesamtbestand von 4,8 Prozent auf rund 2,7 Millionen Verträge. Aus laufenden Beiträgen fließen damit rein aus Basisrenten jährlich 4,4 Milliarden Euro in die Kassen der Lebensversicherer.
Für das laufende Jahr rechnet der GDV mit einem Rückgang der gesamten Beitragseinnahmen um 2,6 Prozent. In der Sommerprognose vor einem Jahr hatte das Worst-Case-Szenario noch bei minus 0,4 Prozent gelegen. Eine Trendwende hin zu wieder steigenden Beitragseinnahmen, so hofft man, ist dann ab 2025 in Sicht.