LV-Check: Die 7 niedrigsten RfB-Quoten

Erholen sich die Lebensversicherer, obwohl die Niedrigzinsphase anhält? Ein Indiz dafür: Die RfB-Quote steigt im Marktdurchschnitt. Dennoch bleiben einige LV-Anbieter teilweise deutlich unter der durchschnittlichen RfB-Quote der Lebensversicherer 2018.

05:07 Uhr | 26. Juli | 2019
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LV-Check: Diese sieben Lebensversicherer haben die niedrigste RfB-Quote im Markt. Bil: shutterstock.com

Gelingt es den Lebensversicherern, die Herausforderung Niedrigzinsphase – wenn nicht zu meistern, dann wenigstens zu überstehen? Die Branche selbst sieht sich auf einem guten Weg: Dr. Guido Bader, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), attestierte ein „recht positives Geschäftsjahr“ für die Lebensversicherer gegenüber procontra. Im Wesentlichen begründet er das mit der Neuberechnung der Zinszusatzreserve und der Verschiebung des Neugeschäfts hin zu modernen Garantieprodukten.

Die Branche kann auch weitere Erfolge vorweisen: So sank die Abschlusskostenquote im Marktdurchschnitt – ein gutes Argument, um die Vorwürfe von „Provisionsexzessen“ zu entkräften. Und die bereinigte Nettoverzinsung stieg im Marktdurchschnitt leicht an. Dennoch bleibt die Verwaltungskostenquote bei einigen Anbietern hoch, andere kämpfen mit Policenschwund und die Run-off-Debatte spiegelt sich auch in den Beschwerdezahlen.

RfB-Quote steigt im Marktdurchschnitt

Als weiteres Indiz für den Erfolg von Lebensversicherern in der Niedrigszinsphase kann die RfB-Quote betrachtet werden. Mit dieser Quote wird zum Ausdruck gebracht, wie viel Überschüsse – bezogen auf die jährlichen Beitragseinnahmen – ein Lebensversicherer zurzeit im „RfB-Topf“ bereithält. Bei Rückstellungen für die erfolgs¬abhängige Beitragsrückerstattung (RfB) handelt es sich um geparkte Geldmittel aus dem Gesamtüberschuss, die den Versicherungskunden zugutekommen müssen. Ziel ist, eine gleichmäßige Überschussverteilung über Jahre hinweg halten zu können.

Vereinfacht könnte man die RfB-Quote als eine Art Umsatzrendite des Lebensversicherers aus Kundensicht verstehen und schlussfolgern: „Je höher die Quote, um so besser für den Kunden.“

Leider ist es nicht ganz so einfach. Denn niedrige RfB-Quoten treten auch auf, wenn Risiko- und Verwaltungskostenüberschüsse über Direktgutschriften ausgeschüttet werden. Im Gegenzug kann eine höhere RfB-Quote auch ein Hinweis darauf sein, dass Überschüsse nicht zeitnah ausgeschüttet, sondern in den Schlussüberschussfonds zugeführt werden.

Der procontra-LV-Check zeigt: Im Marktdurchschnitt stieg die Quote auf 50,32 Prozent; 2012 lag sie noch bei 36,73 Prozent.

Die 7 niedrigsten RfB-Quoten

Mit einer Quote von 25,43 Prozent kommen die Schweizer auf Rang 7. Im Vorjahr, 2017, lag die RfB-Quote noch bei 40,44 Prozent und lag damit nahe am Marktdurchschnitt. Bild: Robson90 / Shutterstock.com