Diese 8 Rechtsschutzversicherer mussten Kunden ziehen lassen
Für die Rechtsschutzversicherer war das vergangene Jahr ein Rekordjahr: Ausgehend von 9,05 Millionen Euro im Jahr 2021, stieg der versicherungstechnische Gewinn zum Ende des Geschäftsjahres 2022 auf 19,50 Mio. Euro. Das entspricht mehr als einer Verdoppelung. Das zeigen die Ergebnisse aus dem „Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH, für den die jeweiligen Geschäftsberichte der Versicherungsunternehmen unter die Lupe genommen worden sind.
Auch über mangelndes Kundeninteresse können sich die Rechtsschutzversicherer eigentlich nicht beklagen. Seit Jahren wächst der Bestand an Versicherungsverträgen kontinuierlich an. Führten die 25 größten Rechtsschutzversicherer (98 Prozent Marktabdeckung) im Jahr 2017 noch durchschnittlich 1,013 Millionen Verträge, lag der Bestand im vergangenen Jahr bereits bei 1,088 Millionen Policen. Allerdings fiel das Wachstum mit 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr jedoch etwas niedriger aus.
Nichtsdestotrotz: Die Nachfrage hält ungebrochen an. Und das mag auch kaum verwundern. Schließlich bescherte erst die Corona-Pandemie der Sparte ein Nachfragehoch, denn die Sorge vor Vertragsbrüchen infolge von Lieferverzögerungen oder drohende arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen verstärkten den Wunsch nach einer rechtlichen Absicherung. Dann bestätigte sich im Zuge des Diesel-Abgasskandals die Relevanz einer entsprechenden Versicherung. Kurzum: Rechtsschutz liegt im Trend.
Acht Anbieter haben Kunden verloren
Dennoch gibt es auch Anbieter, deren Bestand Federn gelassen hat. Von den 25 größten Versicherern (98 Prozent Marktabdeckung nach Prämieneinnahmen) mussten immerhin acht Anbieter im vergangenen Jahr Kunden ziehen lassen. Auffällig ist, dass sich unter ihnen auch einige Marktgrößen mit über einer Million Verträge befinden. Darunter die ADAC Versicherung AG, die 42.000 Kunden verloren hat, ein Minus von 2,17 Prozent.
Auch die Ergo musste ein Vertragsminus hinnehmen. Hier ist der Bestand um 24.778 Verträge geschrumpft (-1,23 Prozent). Den zahlenmäßig drittgrößten Verlust muss Roland Rechtsschutz verknusen: Bei dem Anbieter sind es knapp 12.000 Verträge weniger im vergangenen Jahr gewesen. Allerdings entspricht das prozentual auf den Gesamtbestand bezogen lediglich einem Rückgang von 0,84 Prozent.
Tatsächlich ist das Minus in Bezug auf die Differenz der Gesamtzahl der bestehenden Versicherungsverträge 2021-2022 bei der Badischen Rechtsschutz mit knapp zwei Prozent wesentlich höher. Allerdings verfügte der Versicherer in 2021 auch nur über einen Bestand von rund 163.000 Verträgen, ein Rückgang von über 3.000 Policen macht sich dann natürlich wesentlich stärker bemerkbar.
Versicherer | Anzahl der Versicherungsverträge 2021 | Anzahl der Versicherungsverträge 2022 | Vertragsrückgang in Stückzahl | Vertragsrückgang in Prozent |
ADAC Versicherung | 1.934.979 | 1.892.966 | 42.013 | 2,17123803 |
ERGO | 2.021.099 | 1.996.321 | 24.778 | 1,22596666 |
ADVOCARD Rechtsschutz | 1.417.649 | 1.405.671 | 11.978 | 0,84492 |
ROLAND Rechtsschutz | 1.829.673 | 1.822.989 | 6.684 | 0,36531118 |
DEVK Rechtsschutz | 1.043.971 | 1.037.159 | 6.812 | 0,65250855 |
Deurag Rechtsschutz | 1.129.410 | 1.124.606 | 4.804 | 0,42535483 |
Badische Rechtsschutz | 162.937 | 159.702 | 3.235 | 1,98542995 |
HUK 24 | 155.178 | 154.142 | 1.036 | 0,66762041 |