Datenschutz

DSGVO für Versicherungsmakler: Praktische Umsetzungstipps für den Berufsalltag

BiPRO treibt die nachhaltige Digitalisierung der Versicherungsbranche voran – von der papierlosen Kommunikation bis zur Prozessoptimierung. Erfahren Sie, wie die BiPRO-Normen Maklern helfen, ihre Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und gleichzeitig Ressourcen zu schonen.

10:06 Uhr | 17. Juni | 2025
DSGVO für Versicherungsmakler: Praktische Umsetzungstipps für den Berufsalltag
| Quelle: Adobestock

Versicherungsmakler stehen täglich im Umgang mit sensiblen Kundendaten. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stellt dabei klare Anforderungen an die Verarbeitung dieser Daten. Wer die gesetzlichen Vorgaben ignoriert, muss mit empfindlichen Bußgeldern rechnen. Auf seiner Webseite gibt der zertifizierte Datenschutzbeauftragte Achim Barth praxisnahe Tipps, um die DSGVO-Anforderungen effizient in Ihren Arbeitsalltag zu integrieren. 

Datenminimierung 

Erheben Sie nur die Daten, die für die Vermittlungstätigkeit erforderlich sind. Ein Makler für Kfz-Versicherungen benötigt beispielsweise weniger Informationen als ein Makler für Berufsunfähigkeitsversicherungen. Durch die Beschränkung auf notwendige Daten minimieren Sie das Risiko von Datenschutzverstößen.  

Transparente Information 

Informieren Sie Ihre Kunden klar und verständlich über die Verarbeitung ihrer Daten und ihre Rechte. Dies sollte idealerweise vor der Datenerhebung geschehen. Bei telefonischen Beratungsgesprächen können Sie vorab eine E-Mail mit den Datenschutzinformationen versenden oder zu Beginn des Gesprächs auf eine Webseite mit den relevanten Informationen verweisen.  

Dokumentieren Sie die Gespräche und lassen Sie sich die Inhalte von Ihren Kunden bestätigen, um Ihre Nachweispflicht zu erfüllen.  

Vorbereitung auf Kundenanfragen 

Kunden haben das Recht, Auskunft über die zu ihrer Person gespeicherten Daten zu verlangen. Bereiten Sie sich darauf vor, indem Sie: 

  • Ein Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten führen. 

  • Alle relevanten Dokumente und Korrespondenzen systematisch archivieren.  

Ein Urteil des BGH aus dem Jahr 2021 (VI ZR 576/19) betont die Bedeutung der Transparenz gegenüber Kunden.  

Technische und organisatorische Maßnahmen (TOMs) 

Implementieren Sie technische und organisatorische Maßnahmen (TOMs) zum Schutz der Daten wie:  

  • Verwendung starker Passwörter. 

  • Regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter zum Datenschutz. 

  • Verschlüsselung sensibler Daten. 

  • Regelmäßige Backups und Updates der Systeme.  

Verantwortung delegieren 

Wenn in Ihrem Unternehmen mindestens 20 Personen beschäftigt sind, sind Sie verpflichtet, einen Datenschutzbeauftragten zu benennen. Auch bei kleineren Teams kann die Bestellung eines internen oder externen Datenschutzbeauftragten sinnvoll sein, um die Einhaltung der DSGVO sicherzustellen.  

Vorbereitung auf Datenpannen 

Erstellen Sie einen Notfallplan für den Fall einer Datenschutzverletzung:  

  • Sofortige Meldung an die zuständige Aufsichtsbehörde innerhalb von 72 Stunden. 

  • Information der betroffenen Personen, wenn ein hohes Risiko für ihre Rechte und Freiheiten besteht. 

  • Dokumentation des Vorfalls und der ergriffenen Maßnahmen.  

Eine schnelle und transparente Reaktion kann mögliche Schäden begrenzen und das Vertrauen der Kunden erhalten.  

Fazit: Datenschutz als kontinuierlicher Prozess 

Die Umsetzung der DSGVO ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess. Durch regelmäßige Schulungen, Überprüfungen und Anpassungen Ihrer Datenschutzmaßnahmen stellen Sie sicher, dass Sie den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden und das Vertrauen Ihrer Kunden stärken. Ein proaktiver Umgang mit dem Datenschutz kann somit zu einem echten Wettbewerbsvorteil werden.  

Mehr Infos finden Sie hier: https://barth-datenschutz.de/