Ruhestandswelle kommt
In Deutschland sind gegenwärtig ca. 46.000 Versicherungsmakler aktiv. Diese Zahl könnte sich jedoch bald erheblich reduzieren. Bei der kürzlich durchgeführten Umfrage „Maklerbarometer 2022“ unter 413 Vermittlern zeigte sich, dass viele von ihnen bereits konkrete Pensionierungspläne haben.
Die Notwendigkeit einer sorgfältigen Nachfolgeplanung ist mittlerweile vielen Maklern in der Branche bewusst und wird daher schon frühzeitig relevant. 75 Prozent der befragten Vermittler haben sich in den letzten drei Jahren mit diesem Thema beschäftigt. Jedoch ist es für viele nach wie vor eine Herausforderung, potenzielle Nachfolger für ihr Unternehmen zu finden. Nur 41 Prozent haben bereits Kontakt zu möglichen Nachfolgern, und nur 18 Prozent haben eine endgültige Entscheidung über ihre Nachfolge getroffen.
Für die meisten Makler ist eine gut durchdachte Nachfolgelösung entscheidend. Die Hälfte der Befragten betrachtet ihren Kundenstamm bzw. ihr Unternehmen als wesentlichen Teil ihrer Altersvorsorge. Des Weiteren möchten 75 Prozent der Befragten sicherstellen, dass ihre Ehepartner im Falle ihres Todes finanziell abgesichert sind. Beliebte Modelle für die Nachfolge sind Rentenmodelle, der Verkauf des Unternehmens und der Verkauf von Beständen.
Der signifikante Rückgang aktiver Versicherungsmakler könnte erhebliche Folgen für die Branche haben:
Fachkräftemangel: Ohne ausreichende Anzahl an neu ausgebildeten Fachkräften könnte es zu einem Mangel kommen.
Kundenservice und -beziehungen: Langjährige Kundenbeziehungen könnten durch den Ruhestand zahlreicher Makler gefährdet sein, bzw. sich verändern.
Technologie: Ohne genügend menschliche Makler könnte die Branche verstärkt auf Technologien und Automatisierung setzen.
Branchenwandel: Mit einem Rückgang alteingesessener Makler könnte es mehr Raum für Innovation und Veränderung in der Branche geben.
Die Branche steht vor erheblichen Herausforderungen und muss sich möglicherweise auf Veränderungen einstellen. Diese Herausforderungen können Anpassungen und eventuelle Strategiewechsel von den Versicherungsunternehmen erfordern. Es könnte notwendig werden, in Ausbildung und Weiterentwicklung zu investieren, die Technologieeffizienz zu erhöhen und Strategien zur Kundenbindung zu überdenken.