Kolumne
Viele Maklerinnen und Makler haben sich erfolgreich in Nischen positioniert, indem sie zum Beispiel spezielle Zielgruppen wie Tierhalter oder Campingliebhaber adressieren. Doch nun beobachten wir eine neue Dynamik: Versicherer dringen über Assekuradeure in genau diese Nischen ein und werden zu direkten Konkurrenten.
Das Konzept, sich in einer Nische zu positionieren, hat sich für Makler als eine mögliche Erfolgsstrategie erwiesen. Ob es um Tiere, Motorräder, Camping oder Selbstständige geht – der Schlüssel liegt in der Authentizität und dem Aufbau einer Community. Viele Maklerinnen und Makler sind selbst leidenschaftlich in ihren Nischen aktiv und verstehen die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe genau.
Nun sind Spezialversicherer kein neues Phänomen. Aber die Strategie hat sich gewandelt: Um eine eigene Marke in der Nische zu etablieren und gleichzeitig die Produktentwicklung zu beschleunigen, nutzen Versicherer zunehmend die Gründung von Assekuradeuren. Beispiele wie Campingfreunde von OCC (Tochter der Provinzial) oder die Tierversicherung Cleos Welt (Tochter der Uelzener) zeigen diesen Trend. Diese Unternehmen verfügen über mehr Ressourcen für Vermarktung und Markenaufbau, können schneller agieren und setzen auf modernes Design.
Diese Entwicklung stellt eine relevante Konkurrenz für Nischen-Vermittler dar. Die Herausforderung besteht insbesondere darin, trotz des verstärkten Wettbewerbs durch Versicherer weiter in ihren Nischenmärkten erfolgreich zu bleiben. Sie müssen sich dieser neuen Konkurrenz stellen und ihre Strategien anpassen. Es geht darum, die eigene Positionierung zu stärken, die Community-Arbeit zu intensivieren und Kooperationen zu fördern. Im letzten Punkt sehe ich eine besondere Stärke: Maklerinnen und Makler, die sich auf Nischen spezialisiert haben, kennen die Vorteile und Notwendigkeit, sich gegenseitig zu unterstützen und Kunden zu vermitteln. Dies wird essenziell, um in einem Markt bestehen zu können, der zunehmend von größeren Playern mit mehr Ressourcen dominiert wird.