„Open Finance“ - schon mal gehört?

Viele von Ihnen kennen die Funktion des “Open Banking” oder auch PSD II (Payment Service Directive) genannt. Seit 2018 sind Banken verpflichtet, Daten zu Zahlungsverkehrskonten bereitzustellen. BaFin regulierte Dienstleister können diese Daten dann im Auftrag des Kunden abrufen, auswerten und konsolidiert bereitstellen. 

Open Finance lässt sich als Erweiterung der Idee des Open Banking verstehen. Es beschreibt den Austausch von Daten der Finanzindustrie über den Zahlungsverkehr hinaus, wie beispielsweise Depotdaten oder Versicherungsdaten. Je nach Ausgestaltung wird der Zugriff mit Zustimmung der Kundinnen und Kunden und grundsätzlich auch über technische Zugangsschnittstellen erfolgen. Dies hängt vom Open Finance-Rechtsrahmen ab.

Der Zeitplan für die Einführung der Open Finance-Initiative ist noch nicht endgültig festgelegt. Es wird jedoch erwartet, dass die Initiative in den kommenden 2-3 Jahren schrittweise eingeführt wird.

Natürlich stellen sich in der Praxis viele Fragen. Eine wesentliche Frage ist, ob die Banken und Versicherer in der Lage sein werden, die gewünschten Daten zu liefern. Insbesondere bei Versicherern sehen wir hier einige praktische Herausforderungen. 

Die Umsetzung der Richtlinie wird die Welt der Finanzberatung stark verändern. Denkt man das Thema weiter, so kann man zu dem Ergebnis kommen, dass Transparenz und Wettbewerb zunehmen werden. Ein Depotübertrag ist nicht mehr zwingende Voraussetzung für eine Betreuung und in der Folge werden wahrscheinlich auch Provisionen weiter an Bedeutung verlieren. 

Berater müssen die notwendige Technik, Kompetenz und Empathie mitbringen und diese dem Kunden vermitteln. Ich bin sehr froh, dass wir auf dem richtigen Weg sind und diese Entwicklungen seit Jahren verfolgen. Keine Sorge, es wird Lösungen dafür am Markt geben. Gute Beratung wird immer gebraucht!