Versicherungsvermittler weiter auf dem Rückzug – Makler stabil

Neues Quartal, selbes Spiel: Auch im Zeitraum von April bis Juni ist die Zahl der zugelassenen Versicherungsvermittler gesunken. Das zeigen neue Zahlen des Vermittlerregisters des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Diesen zufolge sank die Gesamtzahl der Versicherungsvermittler mit Erlaubnis nach Paragraph 34d Gewerbeordnung auf 179.923. Zum Vergleich: Am 1. April lag ihre Zahl noch bei 180.884. 

Den größten Abrieb gab es wie gehabt bei den gebundenen Vermittlern (34d Abs. 7 GewO), deren Zahl unter die Marke von 100.000 sank. Mit nun 99.797 lag ihre Zahl um 1.127 niedriger als noch am 1. April. Blickt man weiter in die Vergangenheit, fällt der Schwund bei den gebundenen Vermittlern jedoch weitaus dramatischer aus. So lag die Zahl zum 1. Juli 2015 – also vor zehn Jahren – noch bei 154.736 Vermittlern. Auf Zehn-Jahres-Sicht hat deren Zahl somit um über 50.000 bzw. ein Drittel abgenommen. 

Während die Zahl der gebundenen Vermittler weiter sank, ist ein solcher Abwärtstrend bei den Maklern nicht zu verzeichnen. Im Gegenteil: Ihre Zahl stieg im Vergleich zum April um 215 von 46.546 auf nun 46.771. Auf Zehn-Jahres-Sicht blieb ihre Zahl nahezu konstant. So waren am 1. Juli 2015 insgesamt 46.674 Versicherungsmakler registriert.

Wenig Bewegung gibt es weiterhin bei der Zahl der Versicherungsberater: Ihre Zahl lag mit 324 praktisch auf dem gleichen Stand wie zum 1. April (326). Damit bleiben Versicherungsberater weiterhin eine Nische im Versicherungsvertrieb – wie auch bereits vor zehn Jahren. Damals lag die Zahl der Berater mit 301 Personen nur unwesentlich niedriger als heute.

Die sinkenden Vermittlerzahlen sind kein deutsches Phänomen, wie die Versicherungsforen Leipzig im vergangenen Jahr in einem Blogbeitrag feststellten: So sank die Zahl der Vermittler europaweit zwischen 2020 und 2023 um 4,59 Prozent: Das entspricht 37.957 Vermittlern.

Experten gehen davon aus, dass der Vermittlerschwund auch in Zukunft anhalten wird. Als Gründe gelten neben dem hohen Durchschnittsalter der Vermittler auch die Konsolidierung des Marktes sowie der Nachwuchsmangel.