Dr. Maasjost & Collegen

Fonds-Finanz-Investor HG Capital übernimmt Maklerpool PMA

HG Capital - in der Branche bereits gut bekannt durch Investments in Fonds Finanz, GGW oder Howden - übernimmt sämtliche Anteile der Dr. Maasjost & Collegen AG und kauft damit auch Maklerpool PMA.

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11:12 Uhr | 18. Dezember | 2024
Hafen von Münster

In Münster sitzt der Maklerpool PMA, der nun von HG Capital übernommen wird.

| Quelle: Jorg Greuel

Der Londoner Private-Equity-Investor HG Capital vermeldet den nächsten Zukauf auf dem deutschen Maklermarkt: Nachdem das Unternehmen bereits den Maklerpool Fonds Finanz übernommen und sich mehrheitlich am Deutschen Maklerverbund beteiligt hat, übernehmen die Londoner nun sämtliche Anteile der Dr. Maasjost & Collegen AG. Dies bestätigte Geschäftsführer Bernward Maasjost gegenüber procontra. Allerdings werden Maasjost und sein Sohn Felix Maasjost einige Anteile zurückkaufen. „Ich bleibe Unternehmer“, bekräftigte Maasjost.

Neugründung Ascendia Gruppe mit CEO Florian Brokamp

Die Anteile werden nun in die neu gegründete Ascendia Gruppe eingebracht, die einen neuen Zusammenschluss für Versicherungsmakler, -vertriebe und -Assekuradeure mit Fokus auf Privatkunden- und Kleingewerbetreibende bilden soll. Gegründet wurde die Gruppe vom ehemaligen Thinksurance-CEO Florian Brokamp, der künftig auch als deren CEO agieren soll. Kapitalgeber ist HG Capital. Als erstes Ankerunternehmen fungiert Maasjost bzw. der zu seiner Managementholding gehörende Maklerpool PMA.

PMA soll mehr Möglichkeiten bekommen

PMA war 1983 gegründet worden und feierte im vergangenen Jahr sein vierzigjähriges Bestehen. Nachdem der Maklerpool zwischenzeitlich an den amerikanischen Investmentfonds-Spezialisten Prudential Financial verkauft worden war, ist er seit 2011 wieder im Besitz der Maasjost & Collegen AG. Laut der aktuellen Maklerpool-Hitliste des Branchenportals Cash kam PMA im Jahr 2023 auf einen Umsatz in Höhe von 36,32 und einen Rohertrag in Höhe von 9,08 Millionen Euro. Gemessen am Rohertrag landete PMA unter den untersuchten Maklerpools auf Platz elf. Nach Angaben von Maasjost seien derzeit zwischen 1.700 und 1.800 Maklern angeschlossen.

Für diese soll sich durch den neuen Aktionär und den Wechsel in die Ascendia Gruppe nichts ändern. Die Marke PMA werde weiter bestehen bleiben, versicherte Maasjost. Durch die Übernahme sollen indes die finanziellen Möglichkeiten geschaffen werden, verstärkt zu investieren. „Bei gewissen Themen können sie sich mit Geld ja Zeit kaufen“, merkte Maasjost an, dass man nun Innovationen schneller vorantreiben könne. Ein Schwerpunkt ist dabei die Vertriebsunterstützung mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Hier hat der Maklerpool unter anderem das KI Programm „PMA GPT“ für Makler entwickelt.

Management bleibt weitestgehend bestehen

Auch das gesamte Management werde mit Ausnahme von Klaus Tisson, der altersbedingt in den Ruhestand wechseln werde, weiter an Bord bleiben. Die entsprechenden Verträge wurden um fünf Jahre verlängert. Über den Kaufpreis machten die Beteiligten keine Angaben.

Brokamp stellt die neu gegründete Gruppe als neue Möglichkeit für Maklerunternehmen da, ihre Ressourcen zu bündeln. Der "klare Fokus auf das sehr standardisierbare Geschäft im Privatkunden und Kleingewerbesegment in dieser Größenordnung" sei bisher im Markt nicht vorhanden gewesen. „Die Strategie der Ascendia Gruppe besteht darin, die regionale Präsenz der Makler vor Ort zu stärken, damit diese ihre Kunden weiterhin persönlich und so gut wie möglich betreuen können. Dafür werden zentrale Services angeboten, die den Fokus auf Kundenberatung und Vertrieb ermöglichen sowie die Beratungsqualität nochmals erhöhen", so Brokamp.

Konsolidierungswettbewerb

Der Maklermarkt gilt für Private-Equity-Investoren offenbar als hoch attraktiv. Neben Gewerbemaklern und Assekuradeuren, wie beispielsweise zuletzt Konzept & Marketing, werden auch Maklerdienstleister bei den Investoren immer beliebter. Einige Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Maklerpools in den kommenden Jahren deutlich abnehmen wird. Um im Konsolidierungswettbewerb nicht unter die Räder zu kommen, macht es für Maklerpools Sinn, sich Investoren ins Haus zu holen. Auch weil durch das dadurch ins Unternehmen strömende Kapital größere Investitionen in IT und neue Dienstleistungen für die angeschlossenen Makler finanziert werden können.

Die Übernahme von Maasjost & Collegen AG steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Bundeskartelamt.