Altersvorsorge: Corona sorgt für mehr Abschlüsse

Vor allem junge Menschen interessieren sich in der Krise stärker für das Thema Altersvorsorge und schließen auch vermehrt Verträge ab. Das belegen Umfragen und aktuelle Daten der Swiss Life Deutschland. Wie Makler davon profitieren können.

11:05 Uhr | 20. Mai | 2020
Krise oder Boom? Bei der Swiss Life Deutschland beispielswiese ist die Anzahl der Altersvorsorge-Vertragsabschlüsse im März und April deutlich gestiegen. Daran hat auch die Videoberatung großen Anteil.

Krise oder Boom? Bei der Swiss Life Deutschland beispielswiese ist die Anzahl der Altersvorsorge-Vertragsabschlüsse im März und April deutlich gestiegen. Daran hat auch die Videoberatung großen Anteil. Bild: Pixabay

Noch relativ am Anfang der Corona-Krise trat die Sorge auf den Plan, Lebensversicherungskunden könnten aufgrund finanzieller Engpässe ihre Verträge vermehrt kündigen oder beitragsfrei stellen. Für Makler hätte das unter Umständen hohe Courtagerückbelastungen bedeutet. Infolgedessen sorgten Versicherer und Maklerpools schnell für kunden- und vermittlerfreundliche Lösungen. Allerdings ist, dem Vernehmen aus der Branche nach, eine Welle von LV-Stornos bislang ausgeblieben.

Einer Umfrage zufolge ist sogar das Gegenteil der Fall. Für 30 Prozent der Deutschen hat die Absicherung der eigenen Altersvorsorge demnach seit der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Online-Umfrage von Yougov im Auftrag der Swiss Life, an der zwischen dem 08. und dem 11. Mai 2.048 Personen ab 18 Jahren teilgenommen haben.

Ein Drittel mehr Abschlüsse als vor Corona

Die internen Daten der Swiss Life Deutschland würden das noch untermauern. So habe sich die Anzahl der abgeschlossenen Altersvorsorgeverträge im März und April 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34 Prozent gesteigert. Diese Auswertung hat die Swiss Life auf Basis seiner rund 1,3 Millionen Beratungskunden in Deutschland ermittelt.

„Die Menschen suchen gerade in diesen verunsichernden Zeiten nach finanzieller Selbstbestimmung. Jetzt werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise spürbar und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung bleibt groß. Das macht den Menschen bewusst, wie wichtig finanzielle Planbarkeit und Verlässlichkeit sind. Viele werden deshalb aktiv und optimieren ihre private Vorsorge“, erläutert Swiss Life Deutschland-CEO, Jörg Arnold, die Ergebnisse.

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Den größten Zuwachs verzeichnete der Anbieter bei den Millennials. Aus dieser jungen Kundengruppe schlossen 46 Prozent mehr einen Vertrag ab als im Vergleichszeitraum 2019. Eine Entwicklung, die auch eine weitere Yougov-Umfrage, diesmal im Auftrag des digitalen Versicherungsmaklers Clark, belegt. Ebenfalls Mitte Mai wurden dafür 1.021 Personen gefragt, ob sie im bisherigen Krisenverlauf vermehrt zu digitalen Services gegriffen haben, darunter auch Finanz-Tools. Je jünger die Teilnehmer, desto höher die Steigerungsrate. Bei den 18- bis 34-jährigen Befragten nutzte mehr als die Hälfte vermehrt digitale Angebote. Unter allen Befragten lag die Steigerungsrate bei 31 Prozent.

Allerdings gaben drei von vier Teilnehmern an, trotz der erhöhten Nutzung nicht automatisch mehr Vertrauen in volldigitale Dienstleistungen zu haben. Jeder Zweite habe nun mehr Angst vor dem Missbrauch seiner persönlichen Daten oder vor Cyberkriminalität.

Persönliche Beratung ist auch per Video Trumpf

Auch wenn in Sachen Altersvorsorge die Nutzung solcher volldigitalen Services und die Digitalisierung von Maklerbüros, etwa durch Videoberatung, gerne in eine Schublade gesteckt werden, so ist der entscheidende Faktor offenbar weiterhin die persönliche Beratung. So recherchieren vor allem die Millennials in der Swiss Life-Studie zunächst auf Online-Vergleichsportalen zum Thema Altersvorsorge. Vor dem Abschluss würden aber 89 Prozent von ihnen eine persönliche Beraterin oder einen persönlichen Berater konsultieren.

Hier macht es aber nur noch für einen kleinen Teil der jungen Kunden (28 Prozent) einen Unterschied, ob diese persönliche Beratung dann am selben Ort oder in Form von Videoberatung stattfindet. Die Nutzung ebendieser habe sich bei Swiss Life Deutschland im März und April 2020 im Vergleich zu den ersten beiden Monaten des Jahres mehr als versechsfacht. Von dieser Bereitschaft zur Videoberatung können Makler profitieren, sofern sie sich dafür fit machen. Einen Vergleich der gängigsten Profi-Tools für Vermittler gibt es hier.

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