Brot, Butter, Bitcoin: Rewe ermöglicht Kauf von Kryptowährungen

Wer bei Rewe oder Saturn einkaufen geht, kann in einigen Filialen neben Käse, Cornflakes und Koriander auch Kryptowährungen kaufen. Experten prognostizieren bereits einen Boom der Krypto-Automaten.

Author_image
11:08 Uhr | 11. August | 2022

Aller Negativschlagzeilen zum Trotz, nimmt das Geschäft mit Bitcoin und Co. weiter an Fahrt auf. Jüngstes Beispiel: Einzelhändler wie die Supermarktkette Rewe und der Elektrohändler Saturn stellen Automaten auf, an denen man mit dem herkömmlichen Fiat-Geld, also Bargeld, Bitcoins und andere Währungen kaufen kann. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung werde der neue Service gut angenommen.

Erleichtert wird das Geschäft durch die Tatsache, dass die BaFin nicht jeden einzelnen Automaten genehmigen, sondern nur den Betreiber eine Erlaubnis darüber erteilen muss. Für Saturn und Rewe betreibt das österreichische Start-up Kurant in Deutschland über 40 dieser Automaten. Ein Experte schätzt die Gesamtzahl der Krypto-ATMs hierzulande auf knapp 100, so die SZ.

Eine vergleichsweise kleine Anzahl, wie ein Blick auf die Statistik zeigt: Demnach wurden im Juni 2022 knapp 33.600 Automaten für Kryptowährungen allein in den USA gezählt. In Kanada belief sich die Anzahl der Automaten für Kryptowährungen auf 2.429 Stück.

In Deutschland waren derlei Automaten bisher in Spielhallen und Pfandhäusern zu finden, also eher an dubios geltenden Orten. Der Schritt in Richtung Einzelhandel könnte den zweifelhaften Ruf der durchaus fragwürdigen Krypto-Währungen möglicherweise aufpolieren. Zumal neben Bitcoins auch zehn weitere Währungen an dem Automaten angeboten werden, darunter Ether, Tether, Dogecoin und Lightning BTC.

Niedrigschwelliges Kaufangebot

Kaufinteressierte brauchen sich nur auf der Website des jeweiligen Betreibers zu registrieren unter Angabe von Adresse, Geburtsdatum und Handynummer. Dann melden sich die Käufer in ihrer digitalen Geldbörse, der Krypto-Wallet, über das Handy an und können Bitcoins und Co. shoppen. Wer noch keine Wallet hat, kann sie am Automaten erstellen.

Das Angebot ist damit niedrigschwellig. Allerdings liegen die Gebühren, die Käufer an die Anbieter zahlen müssen, bei fünf bis 20 Prozent. Die Gebühren liegen damit häufig höher als auf digitalen Handelsplattformen, wie Computerbild berichtet. Für Anbieter ist das also ein lukratives Geschäft. Und: Es gelten Mindestbeträge für die Transaktionen am Automaten.

Saturn plant schon den nächsten Schritt

Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung rechnen Branchenexperten mit einem Automaten-Boom in Deutschland. Der bisherige Umsatz der Automaten-Betreiber durch den Bitcoin An- und Verkauf liege aktuell weltweit bei 40 bis 50 Millionen Euro. In den kommenden fünf Jahren könnte sich der Umsatz verzehnfachen.

Einen weiteren Schritt erwägt derzeit das Elektrounternehmen Saturn: Demnach werde geprüft, ob Kunden demnächst auch in Kryptowährungen ihre Waren bezahlen könnten.