Chemiebranche: Sozialpartnermodell soll bis Sommer kommen
Neuer Schwung für das Sozialpartnermodell: Der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) haben sich in ihrem jüngst verkündeten Tarifabschluss nicht nur auf Brückengelder für die 580.000 Beschäftigten verständigt, sondern wollen auch das erste branchenweite Sozialpartner-Modell für die betriebliche Altersvorsorge aufbauen.
„BAVC und IGBCE werden bis 30. Juni die tariflichen Regelungen schaffen, um reine Beitragszusagen für Neuzusagen zu ermöglichen. Der gemeinsam von den Tarifpartnern mit der R+V Versicherung angebotene Chemie-Pensionsfonds soll als erste Versorgungseinrichtung in der Branche auf das neue Modell umgestellt werden“, heißt es in einer Mitteilung des Arbeitgeberverbands.
Impuls für weitere Branchen
Ziel sei es, dass auch neu hinzukommende Beschäftigte eine attraktive Versorgung mit guten Renditechancen erhielten, während man zugleich Haftungsrisiken für die Unternehmen in der aktuellen Niedrigzinsphase vermeiden könne. Bestehende Verträge sollen von der Einführung des Sozialpartnermodells nicht betroffen sein und können weiterhin zu den bestehenden Konditionen fortgesetzt werden.
Die Vereinbarung für die gesamte Chemiebranche könnte einen entscheidenden Impuls für das Sozialpartnermodell darstellen und auch andere Branchen zu ähnlichen Vereinbarungen animieren. Bislang gibt es erst ein einziges vereinbartes Sozialpartnermodell – für die Angestellten des Talanx-Konzerns. Hier steht jedoch – auch ein Jahr nach dessen Verkündung – weiterhin die Zustimmung seitens der BaFin aus. Man befinde sich in einem konstruktiven Dialog, erklärte Anfang März ein Talanx-Sprecher auf procontra-Nachfrage. Wann mit der Zustimmung der BaFin gerechnet werden kann, sei ungewiss.
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