Die DEVK will hoch hinaus – im wahrsten Sinne des Wortes. So plant der Versicherer eine neue Zentrale direkt am Rheinufer. 145 Meter soll der Neubau hoch werden. Das ist gerade einmal 12 Meter kleiner als Kölns bekanntestes Wahrzeichen, der Dom. Aus Sicht des Versicherers würde es der Beinahe-Wolkenkratzer – von einem Wolkenkratzer spricht man ab einer Gebäudehöhe von 150 Metern – ermöglichen, sämtliche Mitarbeiter in einem Gebäude zu versammeln. Bislang sind diese an vielen Standorten über das Kölner Stadtgebiet verteilt.
Im vergangenen Jahr präsentierte die DEVK ihre Pläne, die auch öffentlich zugängliche Cafés und Restaurants vorsieht. Doch seitdem ist nichts passiert – sehr zum Missfallen von DEVK Bernd Zens, der seinem Frust nun öffentlich Ausdruck verlieh.
„Nach nunmehr drei Jahren Gesprächen mit der Stadt, bei denen immer wieder neue Termine angekündigt wurden, verlieren wir langsam den Glauben an Zusagen der Stadt“, erklärte Zens gegenüber der Bild-Zeitung. Noch immer steht nicht fest, wie hoch und in welcher Form der Neubau gebaut werden darf. Entscheiden soll darüber ein Architekturwettbewerb. Doch für diesen stehen noch immer keine Rahmenbedingungen fest.
Versicherer droht mit Wegzug
„Um Rahmenbedingungen abzustimmen, bedarf es der Mitwirkung und Kompromissbereitschaft beider Seiten“, erklärt eine Sprecherin der Stadt Köln auf Bild-Nachfrage. Strittig dürfte vor allem die Frage der Höhe sein und die Frage, ob Kölns Wahrzeichen und UNESCO-Welterbe – der Dom – vom Bau beeinträchtigt wird. Auch wenn der Hochhaus-Standort gut 2,5 Kilometer vom Dom entfernt ist, gilt es unter anderem, Sichtachsen zu wahren.
Der Versicherer drängt nun auf eine schnelle Entscheidung der Stadt und entwirft eine Drohkulisse. „Allein aus geschäftlicher Perspektive müssen wir deshalb in Betracht ziehen, unser Vorhaben an einem anderen Standort zu realisieren“, droht Zens mit einem Abschied aus der Domstadt, in der der Versicherer seit 1953 beheimatet ist. Gegenüber der Kölner Presse kündigte Zens an, nach Alternativ-Standorten im Kölner Umland, beispielsweise Leverkusen oder Bonn, zu schauen.
Wo letztlich in Zukunft die über 2.000 Angestellten der DEVK arbeiten werden, bleibt abzuwarten.