Ferienimmobilien: So versichern die Deutschen ihre Urlaubsdomizile

Hausrat-, Haftpflicht- und Gebäudepolicen gehören hierzulande zum Standard-Versicherungskanon der Ferienhaus-Besitzer. In puncto Spezialversicherungen gibt es laut einer aktuellen Umfrage aber noch reichlich Luft nach oben.

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11:09 Uhr | 24. September | 2021

Ein Wochenendhaus an der norddeutschen Küste, die Ferienwohnung in Spanien – Ferienimmobilien liegen im Trend: Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie setzen immer mehr Deutsche auf ein eigenes Urlaubsdomizil, ob zur Selbstnutzung oder Vermietung. Dabei verfügen die meisten Eigentümer zwar über einen gewissen Standard-Versicherungsschutz. Eine Spezialversicherung, die auf die individuellen Risiken und Bedürfnisse der Besitzer eingeht und einen Allgefahrenschutz bietet, haben hingegen nur die wenigsten von ihnen abgeschlossen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Spezialversicherers Hiscox, die im August unter 412 Ferienhaus- und Ferienwohnungseigentümern durchgeführt wurde.  

Kein flächendeckender Versicherungsschutz

Demnach besitzen 71 Prozent der befragten Eigentümer Ferienimmobilien in Deutschland, die meisten davon stehen in Schleswig-Holstein (14,3 Prozent), Niedersachsen (12,6 Prozent) und Bayern (12,6 Prozent). Bei den Ferienhäusern im Ausland führt der Standort Österreich mit 11,4 Prozent die Statistik an, gefolgt von Spanien mit 3,6 Prozent. Was die Absicherung der Domizile anbelangt, steht die Gebäudeversicherung ganz oben auf der Beliebtheitsskala: 82 Prozent der befragten Eigentümer schützt ihre Immobilie mit einer solchen Police vor Schäden durch Hagel, Sturm oder Feuer. Mehr als die Hälfte (62 Prozent) besitzt zudem eine Hausratversicherung, weniger gefragt ist mit 54 Prozent die Immobilien-Haftpflichtversicherung. Für eine Elementarschadenversicherung entschieden sich 46 Prozent der Ferienhaus-Eigentümer. Spezialversicherungen haben sie im Vergleich dazu kaum auf dem Radar: So handelt es sich laut der Umfrage nur bei einem Viertel der abgeschlossenen Gebäudeversicherungen, bei gut 30 Prozent der Hausratsversicherungen und knapp einem Drittel der Immobilien-Haftpflichtversicherungen um Spezial-Policen. 

„Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen zwar, dass grundsätzlich ein hohes Bewusstsein für die Absicherung von Ferienimmobilien besteht, gleichzeitig sitzen die meisten Eigentümer jedoch auf einem Flickenteppich verschiedener Versicherungen, die ihnen weder flächendeckenden noch individuellen Schutz bieten“, analysiert Alina Sucker-Kastl, Underwriting Manager bei Hiscox, die Erhebung. Dabei habe jeder dritte Eigentümer bereits einen Schaden an seinem Feriendomizil zu verzeichnen gehabt. Die Wohnungen und Häuser sind nicht dauerhaft bewohnt – entsprechend hoch ist das Risiko eines Wasserschadens in Abwesenheit oder eines Einbruchs. Nach der Hiscox-Statistik entfiel in den vergangenen sechs Jahren mit 27 Prozent das Schaden-Gros tatsächlich auf Wasserschäden durch Rohrbruch, 30 Prozent der Schäden ereigneten sich infolge eines Sturms und 16 Prozent durch Diebstahl. Die größte Angst haben Immobilienbesitzer allerdings vor Beschädigung durch Mieter oder durch eigenes Ungeschick, gaben 62 Prozent von ihnen an. 42 Prozent befürchten Wasserschäden und 18 Prozent Einbrüche.  

Hauptaugenmerk auf der Betreuung im Ernstfall

Wenn es schließlich um die Wahl eines geeigneten Versicherers geht, ist für die meisten (82 Prozent) die Betreuung im Ernstfall das Hauptentscheidungskriterium. Der Preis spielt für 65 Prozent der Eigentümer bei der Auswahl des Versicherers eine große Rolle. 60 Prozent finden eine Kommunikation auf Deutsch im Schadenfall wichtig. „Oftmals erschwert die Sprachbarriere ein optimales Schadenhandling“, sagt Alina Sucker-Kastl.  

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