Nach 40 Jahren ist Schluss: Nürnberger trennt sich von NVÖ

Die Nürnberger Versicherung fokussiert sich in Österreich in Zukunft auf das Geschäft mit Schadenversicherungen. Seine Lebensversicherungstochter verkaufte der fränkische Versicherer an einen Konkurrenten und Kooperationspartner.

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11:12 Uhr | 14. Dezember | 2021

Die Nürnberger Versicherung hat ein klares Ziel vor Augen: Beim Einkommensschutz will man die Nummer eins werden – zumindest in Deutschland. Im Ausland, namentlich Österreich, geht der fränkische Versicherer hingegen einen anderen Weg und trennt sich von seinem Geschäft mit Lebensversicherungen. Wie die Nürnberger bekannt gab, wird die österreichische Lebensversicherungstochter NVÖ (Nürnberger Versicherung Österreich) mit Sitz in Salzburg an die Grazer Merkur Versicherung AG verkauft.

Die NVÖ war 1981 gegründet worden und erzielte zuletzt laut Angaben der Nürnberger Beitragseinnahmen in Höhe von 110 Millionen Euro. Die Übernahme soll im ersten Quartal des kommenden Jahres vollzogen, die 123 Mitarbeiter am Standort Salzburg übernommen werden. Über den Kaufpreis machte die Nürnberger keine Angaben.  

Fokus auf Geschäft mit Schadenversicherungen

Nicht betroffen von dem Verkauf ist hingegen die Garanta Versicherungs-AG Österreich, die weiterhin Teil der Nürnberger Versicherung sein wird. In Zukunft soll Garanta, die im Geschäft mit Kfz-, Haftpflicht- und Schadenversicherungen tätig ist, jedoch stärker mit der Merkur kooperieren und diese im besagten Geschäftsbereich unterstützen. Im Ausland sehe man in erster Linie Ertragschancen im Schadenbereich, teilte die Nürnberger via Pressemitteilung mit. In Deutschland liegt der Fokus – wie erwähnt – hingegen auf der Einkommenssicherung. Zu diesem Zweck hatte die Nürnberger zu Beginn des Jahres auch das auf den Einkommensschutz spezialisierte Insurtech Getsurance  übernommen.  

„Über dem Getsurance-Kauf steht für uns das Thema der Einkaufsentscheidung aus Kundensicht, sprich: Wie kommt der Kunde an sein Produkt? Dabei glauben wir sehr stark an eine Omnikanallösung. Wir wollen dem Kunden nicht mehr vorgeben, wie er seine Police abzuschließen hat, sondern wir wollen ihm einfach die Wahl lassen, weil er bei uns alle Möglichkeiten hat. Getsurance unterstützt uns dabei mit seinem Knowhow, soll nach Abschluss des Insolvenzverfahrens aber auch Leads für unseren stationären Vertrieb generieren“, begründete Leben-Chef Harald Rosenberger im Gespräch mit procontra den Kauf.

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