„Enkelfit” soll die gesetzliche Rente nach Meinung der FDP gemacht werden. Hierfür soll der Einstieg in die Kapitaldeckung möglich gemacht werden – darauf haben sich zumindest die sogenannten Ampel-Parteien in ihrem Sondierungspapier verständigt. So soll unter anderem ein Kapitalstock in Höhe von zehn Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln geschaffen werden, der langfristig dabei helfen soll, Rentenniveau sowie -beiträge zu stabilisieren.
In der Bevölkerung stoßen diese Pläne jedoch auf breite Skepsis, wie eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge zeigt. Demnach hält knapp die Hälfte der 2.140 Befragten die vorgesehenen Mittel für zu gering. 43 Prozent glauben zudem, dass die Erträge nicht ausreichend sein werden, um die gesetzliche Rente zu stabilisieren.
Auch bei der Deutschen Rentenversicherung selbst sind die Zweifel groß, dass eine Kapitaldeckung schnelle Ergebnisse liefern werde. Wolle man das Rentenniveau auch nach 2025 bei 48 Prozent halten, müsse der Kapitalstock bereits gegen Ende des Jahrzehnts einen deutlichen Finanzierungsbeitrag leisten, bemerkte Andreas Gunkel, Vorsitzender des Bundesvorstands der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) laut eines Berichts des Handelsblatts. Solle darüber hinaus auch noch die zweite “Haltelinie”, sprich der Beitragssatz, garantiert werden, müsse schon ab 2027 auf den Kapitalstock zugegriffen werden.
Der Ausbau eines ausreichenden Kapitalstocks benötige aber mehr Zeit, verdeutlichte Gunkel an einem Beispiel: Selbst wenn ab 2022 jährlich zehn Milliarden in den Kapitalstock fließen und diese eine Rendite von acht Prozent erzielten, könnten im Jahr 2032 aus diesen Mitteln die Gesamtausgaben der Rentenversicherung nicht einmal für vier Monate gedeckt werden.
Der Vorschlag, für die Rentenversicherung eine Kapitaldeckung einzuführen, geht auf die FDP zurück. Die Liberalen hatten sich im Wahlkampf zudem für die Einführung einer Aktienrente starkgemacht, bei der ein Teil der Beitragszahlungen an den Kapitalmärkten angelegt werden soll.
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