Rürup-Rente: Es herrscht noch viel Aufklärungsbedarf

Seit über 15 Jahren ist die Rürup-Rente als staatlich geförderte Altersvorsorge auf dem Markt. Dennoch lässt ihr Bekanntheitsgrad stark zu wünschen übrig, wie eine aktuelle Umfrage belegt. Speziell von den Steuervorteilen weiß demnach kaum jemand etwas.

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12:09 Uhr | 03. September | 2021

Das hatte sich Bert Rürup wohl anders vorgestellt: 16 Jahre nach Einführung der nach ihm benannten Rürup-Rente können drei von vier Deutschen nichts mit dieser Form der Altersvorsorge anfangen. Für 24 Prozent ist sie überhaupt kein Begriff. Weitere 49 Prozent haben zwar schon einmal davon gehört, verstehen aber nicht, worum es sich dabei handelt. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Berliner Fintech Raisin (auch bekannt als Weltsparen) im Juni bevölkerungsrepräsentativ unter 2.066 Personen ab 18 Jahren durchgeführt hat.

Unter allen Befragten wissen nur 21 Prozent genau, worum es sich bei dem auch als Basisrente bezeichneten Rentenprodukt handelt. Sieben Prozent machten keine Angabe. Vor allem unter den Jüngeren führt die Basisrente ein Schattendasein. Unter den 18- bis 24-Jährigen gaben 52 Prozent an, noch nie etwas davon gehört zu haben. Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es 33 Prozent.

Kaum Wissen über Steuervorteile

Raisin erklärt dazu in seiner Pressemitteilung: „Rürup-Einzahlungen sind steuerlich als Sonderausgaben absetzbar: 2021 können 92 Prozent der Beiträge von der Steuer abgesetzt werden und senken somit die Steuerlast für das zu versteuernde Einkommen. Bis 2025 können sogar 100 Prozent der Rürup-Aufwendungen steuermindernd berücksichtigt werden. Ist das Rentenalter erreicht, werden die Kapitalauszahlungen besteuert. Da der individuelle Steuersatz nach dem Austritt aus dem Erwerbsleben in der Regel niedriger ist, können die Vorsorgenden große Ersparnisse erzielen.“

Doch laut der Studie würden nur neun Prozent der Befragten, die bereits von der Rürup-Rente gehört haben, diese mit hohen Steuervorteilen in Verbindung bringen. Zudem ist in anderen Zusammenhängen immer wieder pauschal zu lesen, dass sich die Basisrente nur für Selbstständige und Besserverdiener rentiere. Letzten Endes benötigen die Verbraucher aber eine professionelle Beratung, um auch als angestellte Normalverdiener den Nutzen für sich abwägen zu können. Hier sind also die Vermittler gefragt, die Rürup-Rente bekannter und besser verständlich zu machen.

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