Schadenfall der Woche: Der vorgetäuschte Kobra-Tod

Knapp fünf Millionen Dollar hatte sich ein Mann von seiner Lebensversicherung erschleichen wollen: Zu diesem Zweck ließ er einen vermeintlichen Doppelgänger mit Schlangengift ermorden.

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14:10 Uhr | 28. Oktober | 2021

Er ist ein beliebtes literarisches und künstlerisches Motiv: Der Doppelgänger. Das wohl prominenteste Beispiel dürfte der Roman Dr. Jekyll & Mr. Hyde sein. Darin wird der Fall des Wissenschaftlers Dr. Jekyll beschrieben, dem es gelingt, die negativen Seiten seines Wesens von sich abzuspalten und zu einer eigenen Person zu machen. So entsteht Mr. Hyde, der ohne Gewissen und Moral seine Triebe und Leidenschaften bis hin zu einem sinnlosen Mord verfolgt.

Der Mann gab sich als sein eigener Neffe aus

Ähnlich skrupellos – wenn auch in einer etwas anders gearteten Form – benutzte nun ein 54-jähriger Mann aus Indien einen vermeintlichen Doppelgänger seiner selbst. Die Ähnlichkeit des Mannes diente ihm dazu, den eigenen Tod vorzutäuschen. Mit einer Kobra als „Mordwaffe“ ließ der 54-Jährige den mittellosen, ihm ähnlich sehenden Mann töten. Die Antriebsfeder des Verbrechens: Knapp fünf Millionen Dollar. Diesen Betrag hatte der Mann von seiner US-amerikanischen Lebensversicherung nach dem vermeintlichen eigenen Tod kassieren wollen. Doch das Geld sollte nicht auf seinem Konto landen, der Betrug flog auf.

Nach einem Bericht des „Indian Express“ hatte die Lebensversicherung die örtliche Polizei um Nachforschungen gebeten. Weil Menschen aus dem Umfeld des 54-Jährigen widersprüchliche Angaben machten, wurde der Versicherer auf den Fall aufmerksam. Zudem hatten Beamte Anrufe des vermeintlich toten Mannes verfolgt und dabei registriert, dass dieser noch lebte und das Schlangengift offenbar einen anderen an seiner Stelle getötet hatte. Hinzu kam: Der Mann hatte sich bei der Identifizierung seines angeblichen Leichnams im Krankenhaus als sein eigener Neffe ausgegeben. Daraufhin wurden er und vier Komplizen festgenommen.  

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