Schadenfall der Woche: Uneingelöste Werbeversprechen

In einem Social-Media-Post bewarb das Society-Starlet Kim Kardashian im vergangenen Jahr eine Kryptowährung, deren Kurs kurze Zeit später in den Keller rauschte. Nun werden Kardashian wie auch andere Prominente auf Schadensersatz verklagt.

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10:01 Uhr | 13. Januar | 2022

Ob für neue Düfte, Lippenstifte oder Unterwäsche: Reality-TV-Star Kim Kardashian ist als Werbe-Testimonial begehrt. Die Werbung für eine Kryptowährung könnte für die Ex-Frau von Musiker Kanye West nun aber ein böses Nachspiel haben.  

Wie der „Stern“ berichtet, verklagen mehrere Krypto-Anleger unter anderem Kim Kardashian sowie den US-Boxer Floyd Mayweather, da diese im vergangenen Jahr Werbung für die Kryptowährung EthereumMax gemacht hatten.  

So machte Kardashian am 14. Juni 2021 ihre rund 250 Millionen Follower auf Instagram auf besagte, zu diesem Zeitpunkt erst einen Monat alte Kryptowährung aufmerksam. Box-Star Mayweather wiederum trug während eines Show-Kampfes gegen den Youtuber Logan Paul gut sichtbar für alle Zuschauer Werbung für EthereumMax auf seiner Hose.

Größte Reichweite aller Zeiten

Laut Aussage des Chefs der britischen Finanzaufsicht Charles Randell handelte es sich bei dem Post von Kardashian wohl um die Finanzwerbung mit der größten Reichweite aller Zeiten. Zwar machte sie in ihrem Post deutlich, dass es sich um eine bezahlte Anzeige handelte – allerdings verschwieg sie ihren Fans, dass es sich bei EthereumMax um einen höchstspekulativen Krypto-Token handelte, der erst einen Monat zuvor entwickelt worden war.  

Laut Randell ist es keine Seltenheit, dass insbesondere Social-Media-Influencer für die Bewerbung sogenannter Pump & Dump-Produkte – künstlich aufgeblasener Investitionsobjekte – eingespannt werden. Manch Influencer bewerbe gar Token, die erst gar nicht existieren, stellte Randell fest.  

Kryptowährung geht in Sinkflug

Nur kurze Zeit nach der Bewerbung der Kryptowährung ging deren Kurs auf Sinkflug – um 97 Prozent sackte der Kurs ab. Die EthereumMax-Anleger sehen sich getäuscht von den Token-Entwicklern, aber auch den eingespannten Prominenten.  

Gefordert wird, dass die Entlohnung, die Kardashian und Mayweather erhalten haben, abgeschöpft wird – Kardashian soll laut Medienberichten für einen Post zwischen 300.000 und einer Million Dollar erhalten. Zudem sollen die Anleger für die entstandenen Verluste entschädigt werden.  

Ob die Klage letztlich erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Deutlich wird durch sie allerdings abermals, wie spekulativ das Geschäft insbesondere mit Kleinsttoken weiterhin ist.