Schaden/Unfall: Wen Makler für Privatkunden favorisieren

Die Sach- und Haftpflichtversicherer stehen bei unabhängigen Vermittlern weiter hoch im Kurs. Makler erzielen mit dem privaten Komposit-Geschäft inzwischen 37 Prozent ihres Umsatzes. Welche Einzelsparten aktuell und künftig den meisten Umsatz bringen.

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09:07 Uhr | 21. Juli | 2021

Das Kompositgeschäft mit Privatkunden bleibt für Makler weiter wichtig. Eine „sehr große Relevanz" und „große Relevanz“ dieser Sparten sehen heute 74 Prozent der freien Vermittler (Vorjahr: 74,4 Prozent). Vor fünf Jahren waren es erst 69 Prozent; in fünf Jahren erwarten die Befragten einen Wert von 75 Prozent. Das ergab die Umfrage „Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2021“, die von der der BBG Betriebsberatung stammt und an der sich 427 Makler und Mehrfachagenten beteiligt haben, die im Schnitt je 960 Privatkunden betreuen.

Seit dem Jahr 2010 hat sich die Schaden-/Unfallversicherung (samt Rechtsschutz auch SHUKR abgekürzt) aus Sicht der Anbieter prächtig entwickelt. Mit 72,9 Milliarden Euro machte sie im vergangenen Jahr 33,8 Prozent der eingenommenen Beiträge in der Erstversicherung bei Privat- und Gewerbekunden aus, ergab der Marktüberblick der Ratingagentur Assekurata im vergangenen Jahr. Dieses Jahr sieht Assekurata trotz der Pandemie eine gesteigerte Profitabilität, wobei die Einnahmen 2020 mit 2,1 Prozent etwas weniger stark als im Mittel der vergangenen zehn Jahre (2,9 Prozent) gestiegen sind und für 2021 ebenfalls 2,1 Prozent Wachstum erwartet werden.

Lieblinge der Makler in vier Sparten

Die Favoriten der Makler wurden bei der BBG-Studie in vier Sparten abgefragt:

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Bei ihren Favoriten erwarten die Makler vor allem hohe Produktqualität, soliden Service und faire Schadenregulierung. Das Sach- und Haftpflichtgeschäft dient jedoch auch immer stärker der Bestandssicherung, sagen 65 Prozent der Befragten, nachdem der Provisionsdeckel in der PKV die Einnahmen geschmälert hat und ein solcher Deckel in der Lebensversicherung immer noch nicht vom Tisch ist.

Warum Schaden-/Unfallsparten noch an Gewicht gewinnen

Als wichtigste Gründe für die veränderte Relevanz nannten die Makler indirekt Umwälzungen der ganzen Versicherungsbranche. Neben der Bestandssicherung sind dies eine in SHUKR einfache Handhabung per Maklervollmacht und Deckungsaufgabe, sagen 47 Prozent der Befragten. Auch eine veränderte Kundennachfrage sehen 32 Prozent (Vorjahr: 45 Prozent) als Gründe für die guten Geschäfte im privaten Kompositgeschäft. Veränderte Produkte sind für 28 Prozent der Befragten ein Grund gewesen, das Schaden- und Unfallgeschäft hochzufahren (Vorjahr: 39,5 Prozent). Bei der Umfrage waren Mehrfachnennungen erlaubt.

Ihren aktuellen Umsatz bestreiten die befragten freien Vermittler zu 36,9 Prozent mit dem privaten Schaden- und Unfallgeschäft samt Kfz-Versicherung (Vorjahr: 35 Prozent). Hinzu kommen 14,7 Prozent mit dem gewerblichen Schaden- und Unfallgeschäft. Andere wichtige Umsatzbereiche sind private Vorsorge / Biometrie (24,4 Prozent), Finanzen (6,7 Prozent), PKV (6,5 Prozent) und bAV (6,1 Prozent). 

Hier rechnen Makler mit mehr Umsatz

In den nächsten drei Jahren trauen 53,9 Prozent der befragten Maler den größten Umsatzschub („viel besserer“ oder „eher besserer“ Umsatz) der Wohngebäudeversicherung zu (Vorjahr: 49 Prozent). Hohe Zukunftswerte erreichten auch die Rechtsschutzversicherung (49,3 Prozent) und die Hausratversicherung (41,4 Prozent). Die Cyber-Versicherung wurde von BBG wieder nicht als eigenständige Sparte abgefragt.

Als größte Herausforderungen im privaten Kompositgeschäft sehen fast 57 Prozent der Makler derzeit die Digitalisierung im Allgemeinen an, gefolgt von zunehmender Konkurrenz durch Direktanbieter, Vergleichsportale und InsurTechs (43 Prozent). Auch Bestandssicherung und -aufbau (36,4 Prozent) sowie der Überblick über die Komplexität der Tarife und Bedingungen (36,1 Prozent) werden als Herausforderung empfunden.

Die 662 Seiten starke BBG-Studie kann für 2.677,50 Euro hier bezogen werden. Der 47 Folien umfassende Marktausblick von Assekurata ist nebst einer begleitenden Videopräsentation auf der Assekurata-Website zum Preis von 892,50 Euro zu bekommen.

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