In der gesamten Eurozone waren es im ersten Corona-Jahr 2020 rund 585 Milliarden Euro, die neu auf Giro- und Sparkonten eingezahlt wurden, so die Analyse des Hamburger Unternehmens Deposit Solutions. Den Löwenanteil haben deutsche Sparer dazu beigetragen, mit rund 150 Milliarden Euro. Das Sparvolumen im Euro-Währungsraum wuchs insgesamt um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei sind mit Bankeinlagen wegen der Dauer-Niedrigzinsen kaum noch Renditen zu erzielen.
Noch mehr gespart als in Deutschland wurde vor allem in Großbritannien (plus 170 Prozent) und in Frankreich (plus 72 Prozent). Analysiert wurden Giro-, Tagesgeld-, Festgeld- und andere Sparkonten unter anderem mit Hilfe von Zahlen der Europäischen Zentralbank. Demnach lagen Ende vergangenen Jahres in der Eurozone rund 8,3 Billionen Euro auf Sparkonten.
Unsichere Situation befeuert Sparverhalten
Sinkender Konsum und ein anhaltend unsicheres wirtschaftliches Umfeld haben dazu geführt, dass die Menschen mehr Geld auf ihren Konten haben als je zuvor“, sagte Tim Sievers, Chef von Deposit Solutions. Die Entwicklung sei in allen Ländern Europas die gleiche. „Spareinlagen nehmen eine immer zentralere Rolle in den Finanzportfolios der Menschen ein.“ In Deutschland sind es laut der Untersuchung 1.800 Euro mehr pro Kopf gewesen, die in die unterschiedlichen Sparmöglichkeiten flossen.
Die französischen Sparer legten sogar pro Kopf 2200 Euro mehr als in den Vorjahren beiseite, in Großbritannien stiegen die Kontoguthaben um 2500 Euro. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist die Sparquote in Deutschland im Corona-Jahr 2020 auf das Rekordhoch von 16,3 Prozent gestiegen nach 10,9 Prozent im Vorjahr. Von 100 Euro verfügbarem Einkommen legten die Haushalte also im Schnitt gut 16 Euro zurück.