Das Berliner Versicherungs-Startup Wefox hat bei Investoren weitere 650 Millionen Dollar (umgerechnet: 533 Millionen Euro) eingesammelt. Das Investment sei die größte Series-C-Finanzierungsrunde eines Insurtechs weltweit, teilte Wefox mit. Insgesamt stieg die Bewertung damit auf über drei Milliarden Dollar.
Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sprach Wefox-CEO Julian Teicke von einer gigantischen Nachfrage. „Wir haben ursprünglich viel weniger Geld einsammeln wollen.“ Ursprünglich hatte das Unternehmen geplant, von Investoren rund 100 Millionen einzusammeln.
Mit dem Geld will Wefox seine Expansion in weitere Länder fortsetzen: Zuletzt waren die Berliner in den polnischen Markt eingestiegen. Zudem ist man in der Schweiz und Österreich aktiv. Weitere europäische Länder sollen folgen, doch auch jenseits des Kontinents wittert Wefox Chancen. „In den nächsten zwei bis drei Jahren werden wir auch über Kontinente hinweg agieren“, sagte Teicke der dpa.
Führender Anbieter von digitalen Personenversicherungen
Zudem sollen die Investorengelder in die Weiterentwicklung des IT-Systems fließen. Nach eigenen Angaben kommt Wefox bereits heute auf eine Dunkelverarbeitungsquote von 80 Prozent, während in der Versicherungsbranche durchschnittlich nur 15 Prozent üblich seien. Perspektivisch möchte Wefox den Automatisierungsgrad jedoch auf 90 Prozent erhöhen. Gegenüber der dpa erklärte Teicke, in Zukunft auch verstärkt auf Künstliche Intelligenz setzen zu wollen – diese soll dabei helfen, Schäden zu vermeiden. Denkbar sei hier unter anderem, Skifahrer vor einem heraufziehenden Sturm zu warnen.
Weiterhin soll mit dem Geld auch das eigene Produktportfolio ausgebaut werden. „Wir wollen noch dieses Jahrzehnt der führende Anbieter von digitalen Personenversicherungen werden“, erklärte Teicke selbstbewusst in einer Pressemitteilung seines Unternehmens.