Sechs Jahre war Felix Hufeld als Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) tätig. Doch nun muss er gehen. Darauf haben sich Hufeld und seine Behörde gemeinsam mit dem zuständigen Bundesfinanzministerium (BMF) vor dem Hintergrund des Wirecard-Skandals geeinigt. Man habe bereits am Freitag in einem gemeinsamen Gespräch die Lage erörtert und sei einvernehmlich zu dem Entschluss gekommen, dass es dafür neben organisatorischen Veränderungen auch einen personellen Neustart an der Spitze der BaFin geben sollte, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des BMF. Hufeld sagte: „Nun gilt es weitere Aufgaben anzupacken, für deren Bewältigung ich meinem Nachfolger oder Nachfolgerin nur das Beste wünsche.“
Im Zuge dieses personellen Neustarts wird auch die Personalie der obersten Wertpapieraufseherin ausgetauscht. So haben sich, ebenfalls einvernehmlich, BMF und die Exekutivdirektorin für Wertpapieraufsicht der BaFin, Elisabeth Roegele, auf ihren Rücktritt verständigt.
Beiden, Hufeld und Roegele, ist das Versagen der Finanzaufsichtsbehörde im Wirecard-Skandal zum Verhängnis geworden. Doch nicht nur dafür, dass die BaFin die kriminellen Aktivitäten innerhalb des ehemaligen DAX-Konzerns nicht bemerkt hatte, musste sie zuletzt viel Kritik einstecken. Zudem hatten auch Beschäftigte der BaFin verstärkt mit Wirecard-Aktien gehandelt. Erst vor wenigen Tagen hatte die Behörde aufgrund des Verdachts von Insidergeschäften im Zusammenhang mit Wirecard über die Freistellung und Anzeige eines Mitarbeiters informiert.
Für die Finanzanlagenvermittler schlagen die personelle Neuaufstellung in der BaFin-Führungsriege sowie die Versäumnisse im Wirecard-Skandal argumentativ in die Kerbe gegen einen Wechsel ihrer Beaufsichtigung durch die Behörde. Dass die Übertragung der Aufsicht über die knapp 38.000 34f-Vermittler noch wie geplant in dieser Legislaturperiode von Statten geht, ist mittlerweile sehr unwahrscheinlich geworden.