Kfz-Versicherung schon jetzt um 12 Prozent teurer

Laut Schätzungen des GDV steuern die deutschen Kfz-Versicherer im Geschäftsjahr 2023 auf einen Verlust in Höhe von drei Milliarden Euro zu. Gründe dafür sind stark gestiegene Ersatzteil- und Personalkosten im Reparaturfall. Entsprechend ist für das kommende Jahr mit deutlichen Erhöhungen bei den Versicherungsbeiträgen zu rechnen, genauer genommen sind diese bereits sichtbar. So teilte das als Versicherungsmakler tätige Vergleichsportal Verivox an diesem Mittwoch mit, dass die Preise aktuell im Gesamtdurchschnitt um zwölf Prozent über dem Vorjahresniveau liegen. Als Basis dafür hat Verivox die Berechnungen seiner Nutzer vom 1. bis 10. Oktober ausgewertet.

Am deutlichsten würden die Preissteigerungen im Segment der günstigsten Anbieter. Selbst wer unter den absoluten Low-Budget-Versicherern sucht, muss hier im Schnitt 16 Prozent mehr für die Vollkasko-Versicherung bezahlen als im Oktober 2022. Für die Haftpflicht sind es zwölf und für die Teilkasko elf Prozent mehr.

„Wir erleben Preissteigerungen in historischem Ausmaß“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Zwar seien die Prämienanpassungen für die Versicherer dringend notwendig, gleichzeitig kämen sie für die Autofahrer aber zur Unzeit, findet Schütz. Schließlich müssten letztere wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten ohnehin ihre Ausgaben reduzieren.

Gerade deshalb rechnet man bei dem Heidelberger Vergleichsportal aber mit einer sehr intensiven Kfz-Wechselsaison, die deutlich mehr Menschen mobilisieren könnte als in den Jahren zuvor. Dies hatte Schütz bereits im September im Interview mit procontra angekündigt und dabei durchblicken lassen, wie hart umkämpft jeder einzelne Vertragswechsel unter den Vergleichsportalen ist.

Trotz des insgesamt gestiegenen Preisniveaus sieht der Verivox-Versicherungs-Chef gute Chancen für eine Ersparnis beim Kfz-Beitrag auch in diesem Jahr. Laut der unternehmenseigenen Untersuchung liegt das höchste Einsparpotenzial in der Kfz-Haftpflicht aktuell bei 31 Prozent. Das kann schnell über 100 Euro weniger beim Jahresbeitrag bedeuten. Hier sollten sich die geneigten Wechsler also auch etwaige Leistungsunterschiede genau ansehen und im Zweifelsfall lieber nicht auf eine persönliche Beratung verzichten.