Was taugt der Tarif Schmuck & Sammlung by Hiscox?
Was leistet der Tarif?
Hiscox bietet mit dem seit einigen Wochen angebotenen Tarif Schmuck & Sammlung by Hiscox eine Allgefahrendeckung für wertvolle Gegenstände an: dazu gehören Armbanduhren, Halsketten, Ringe, Armbänder, Gemälde, Fotokunst, Porzellan, Designer-Taschen und Sammlungen jeglicher Art. Ebenfalls umfasst sind etwa Wein und Whisky, Handtaschen und Sneakers und sogar seltene Überraschungs-Eier-Figuren und historisches Spielzeug.
Auch unbenannte Schadenfälle sind abgesichert, wie eine Beschädigung durch Unachtsamkeit im Haushalt oder einen Diebstahl. Der Schutz gilt weltweit, egal ob sich die versicherten Gegenstände zu Hause, zur Ausleihe in einer Ausstellung oder zum Verkauf in einem Auktionshaus befinden. Transporte sind ebenfalls automatisch ohne vorherige Ankündigungsverpflichtung mitversichert. Der Kunde hat mit der Cash-Option die Wahlmöglichkeit zwischen Restaurierung oder finanzieller Entschädigung bei Teilschäden.
Der Kunde entscheidet selbst, welchen Kunstwert er versichert möchte – bei 250.000 Euro Versicherungssumme werden jährlich 470 Euro Beitrag fällig. Versicherungssummen über 250.000 Euro müssen individuell angefragt werden. Schmuck und Uhren werden zusätzlich gegen Mehrbeitrag eingeschlossen – bei 30.000 Euro Versicherungssumme werden 643 Euro jährlich zusätzlich fälli
Was sind die Stärken?
Die einfache Antragsstrecke macht es Kunden und Vermittlern leicht, Sammlungen, Kunst oder Uhren mit der Allgefahrendeckung zu schützen. Der Defective Title schützt den Besitzer der versicherten Sachen auch, wenn die mangels wirksamen Eigentumserwerbs an den rechtmäßigen Eigentümer herausgeben müssen. In diesem Fall erstattet die Hiscox die vereinbarte Taxe oder den Marktwert des Kunstgegenstandes. Die Höchstentschädigung beträgt 150.000 Euro. Damit Kunden Fälschungen gar nicht erst aufsitzen, schaut die Hiscox genau hin: „Wir schauen uns im Antragsprozess sehr sorgfältig an, was genau versichert werden soll – und fragen und prüfen nach, falls Zweifel aufkommen sollten. Durch diesen Prozess hatten wir bisher so gut wie keine Probleme mit Fälschungen oder gar Betrugsversuchen.”
Die Vorsorge-Klausel für Neuerwerbungen von Kunst- und Wertgegenständen und eine Werterhöhung der Gesamtheit der versicherten Sachen sieht eine zusätzliche Versicherungssumme von insgesamt bis zu 30 Prozent der jeweils vereinbarten Versicherungssumme für Kunstgegenstände vor. Die Vorsorge beim Tod des Künstlers sieht eine zusätzliche Versicherungssumme von 100 Prozent der Taxe oder des vor dem Tod bestehenden Marktwerts des Kunstgegenstandes vor.
Was ist bei dem Produkt kritisch zu sehen?
Echte Schwächen sind an einer solchen Luxus-Police kaum auszumachen. Der Schutz als Allgefahrendeckung spannt einen großen Schirm über die Versicherten und die versicherten Gegenstände. Dass etwa die Selbstbeteiligung bei zufallsbedingter Beschädigung, Bedienerfehler sowie Verlieren oder Liegenlassen im Schadenfall 30 Prozent des eingetretenen Schadens ausmacht, ist im Einzelfall sicherlich ärgerlich, aber gewiss zu verschmerzen. Das gilt auch für den Umstand, dass der Schaden überhaupt erst nach einer Mindestvertragslaufzeit von sechs Monaten abgedeckt ist.
Bei der Absicherung von Schmuck ist der Versicherungsschutz zudem eingeschränkt. Er gilt nur, wenn der Versicherte ihn am Körper trägt, ihn in einem Schmuckkästchen bei sich führt oder wenn er sich im Hauptsafe eines Hotels, im Banksafe oder im eigenen Safe befindet. Ist ein Wertschutzschrank Voraussetzung, sollten die Vorgaben dafür vom Kunden exakt beachtet werden, damit es im Leistungsfall keine Überraschungen gibt.
Wer ist die Zielgruppe?
Die Police adressieren Vermittler an ihre Kunden, die über entsprechende Sammlungen und Wertgegenstände verfügen. Die Hiscox hat nach eigener Auskunft bei dem Produkt vor allem diejenigen im Visier, die gezielt ihre besonderen „Schätze” absichern wollen und denkt dabei auch an viele spannende neuere Trends, zum Beispiel Whiskey- oder Sneaker-Sammlungen, die schnell hohe Werte erreichen können.
Tipps für den Vermittler und die Vermittlung
Vermittler können mit der Hiscox-Lösung Kunden einen einfach abschließbaren Schutz für Sammlungen und Schmuck anbieten. Wichtig bei der Beratung und Vermittlung ist es, dass die Kunden den Wert der zu versichernden Gegenstände und damit auch die Versicherungssummen richtig einschätzen können: Das wird im Zweifelsfall nicht Aufgabe der Vermittler sein. Die Hiscox selbst übernimmt die Wertermittlung nicht: „Die Kunden nennen uns z.B. bei Uhren Details zu den einzelnen Wertgegenständen, also etwa Hersteller und Referenznummern der Uhren. Der Wert wird vom Kunden angegeben, der ja auch wählt, welchen Gesamtwert er versichern lassen will, also z.B bis 15.000, bis 30.000 oder 50.000 Euro. Am Schadentag ermitteln die Hiscox-Experten dann die Entschädigungssumme.“ Auch die weiteren Voraussetzungen für den Versicherungsschutz – etwa die Qualität des Wertschutzschrankes bei besonders hochwertiger Absicherung – können Vermittler wahrscheinlich nicht kompetent und verlässlich bestimmen.
Das Fazit
Ein ausgzeichneter Schutz, den Vermittler einfach über eine Online-Antragsstrecke mit dem Kunden vereinbaren können.
Bewertung: 8 von 10 Sternen: Wertvolles wirklich gut versichern