Kosten für Versicherer steigen

Großteil der gestohlenen Fahrräder ist nicht versichert

Fahrraddiebe machten im vergangenen Jahr zwar weniger, dafür aber hochwertigere Beute. Vor allem hochpreisige Drahtesel und E-Bikes stehen in der Gunst der Gauner weit oben, wie neue Zahlen des GDV zeigen.

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12:04 Uhr | 22. April | 2025
Dieb versucht mit einem Bolzenschneider ein Fahrradschloss zu öffnen

Knapp 250.000 Fahrräder wurden im vergangenen Jahr als gestohlen gemeldet - ein großer Teil von diesen war nicht versichert.

| Quelle: imageBROKER/Rolf Fischer

Fahrraddiebe haben im vergangenen Jahr weniger, dafür aber hochwertigere Beute gemacht. Darauf deuten neue Daten hin, die der Versichererverband GDV an diesem Dienstag veröffentlicht hat. 

Diesen zufolge sank die Anzahl der Fahrraddiebstähle 2024 um 10.000 im Vergleich zum Vorjahr. Somit wurden im vergangenen Jahr 135.000 versicherte Fahrräder gestohlen. Das ist der zweitniedrigste Stand in den vergangenen 20 Jahren – nur 2021, zu Beginn der Corona-Pandemie, lag die Zahl der gestohlenen versicherten Drahtesel mit 125.000 niedriger.

Trotz sinkender Zahlen müssen die Versicherer trotzdem so viel ausgeben wie noch nie in den vergangenen 20 Jahren. Mit 160 Millionen Euro lag der versicherte Schaden um 10 Millionen Euro als noch im Vorjahr. „Die Täter gehen offenbar gezielter vor und stehlen vor allem hochwertige Räder und E-Bikes. Der durchschnittliche Schaden liegt inzwischen bei rund 1.190 Euro – mehr als dreimal so viel wie vor 20 Jahren“, erklärt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Versichererverbands GDV.

Das Problem könnte jedoch noch wesentlich größer sein. Denn ein Großteil der Fahrräder in Deutschland ist nach wie vor nicht versichert. So wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik im vergangenen Jahr 246.600 Fahrraddiebstähle registriert – nach Adam Riese waren somit 111.600 gestohlene Fahrräder nicht versichert.

Laut GDV dürften viele Fahrräder über Hausratversicherungen abgesichert sein. 27 Millionen Haushalte verfügen laut dem Verband über eine entsprechende Versicherung – die Hälfte davon mit sogenannter Fahrradklausel, über die ein Diebstahl – unter bestimmten Voraussetzungen – abgesichert ist. Diese liefert jedoch nur einen Basis-Schutz. Häufig sind Diebstähle im Freien und zu bestimmten Tageszeiten nicht versichert. Auch die Versicherungssumme ist häufig auf einen bestimmten Prozentsatz der Gesamtversicherungssumme begrenzt, in der Regel auf ein bis zwei Prozent. Gerade hochpreisige Räder sind entsprechend nicht vollumfänglich versichert. Hier kann der Abschluss einer Fahrradversicherung ratsam sein. Doch auch diese können Fallstricke enthalten. Die fünf größten Stolperfallen können Sie hier nachlesen.