Schaden/Unfall: Die Favoriten der Makler für Privatkunden
Das Kompositgeschäft mit Privatkunden bleibt für Makler weiter wichtig. Eine „sehr große Relevanz" und „große Relevanz“ dieser Sparten sehen heute 74,4 Prozent der freien Vermittler (Vorjahr: 73 Prozent; procontra berichtete). Vor fünf Jahren waren es erst 61 Prozent; in fünf Jahren erwarten die Befragten einen Wert von 75 Prozent. Das ergab die Umfrage „Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2020“, die von der der BBG Betriebsberatung stammt und an der sich 370 Makler und Mehrfachagenten beteiligt haben.
Seit dem Jahr 2010 hat sich die Schaden-/Unfallversicherung aus Sicht der Anbieter prächtig entwickelt. Mit 72,9 Milliarden Euro machte sie im vergangenen Jahr 33,8 Prozent der eingenommenen Beiträge in der Erstversicherung bei Privat- und Gewerbekunden aus, ergab der Marktüberblick der Ratingagentur Assekurata. Erhöhtes Vertriebspotenzial 2020/2021 sieht Assekurata jedoch einzig in der Cyber-Versicherung (procontra berichtete).
Lieblinge der Makler in vier Sparten
Die Favoriten der Makler wurden bei der BBG-Studie in vier Sparten abgefragt:
Bei ihren Favoriten erwarten die Makler vor allem hohe Produktqualität und soliden Service. Das Sach- und Haftpflichtgeschäft dient jedoch auch der Bestandssicherung, sagen zwei von drei Befragten, nachdem der Provisionsdeckel in der PKV die Einnahmen geschmälert hat und ein solcher Deckel in der Lebensversicherung immer noch zu kommen droht.
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Warum Schaden-/Unfallsparten an Gewicht gewinnen
Als wichtigste Gründe für die veränderte Relevanz nannten die Makler indirekt Umwälzungen der ganzen Versicherungsbranche. Für 62 Prozent waren Bestandssicherung und Bestandsaufbau der wichtigste Grund (Vorjahr: 69 Prozent), gefolgt von veränderter Kundennachfrage (45 Prozent nach 41 Prozent im Vorjahr). Veränderte Produkte sind für fast 40 Prozent der Befragten ein Grund gewesen, das Schaden- und Unfallgeschäft hochzufahren (Vorjahr: 30 Prozent). Bei der Umfrage waren Mehrfachnennungen erlaubt.
Ihren aktuellen Umsatz bestreiten die befragten freien Vermittler zu 35 Prozent mit dem privaten Schaden- und Unfallgeschäft. Hinzu kommen 16 Prozent mit dem gewerblichen Schaden- und Unfallgeschäft. Andere wichtige Umsatzbereiche sind private Vorsorge / Biometrie (22 Prozent), Finanzen (7,1 Prozent), Kranken (7,0 Prozent) und bAV (6,4 Prozent). Ungefähr diese Werte erwarten die Befragten auch in fünf Jahren.
Hier wittern Makler mehr Umsatz
In den nächsten drei Jahren trauen 49 Prozent der befragten Maler den größten Umsatzschub („viel besserer“ oder „eher besserer“ Umsatz) der Wohngebäudeversicherung zu (Vorjahr: 55 Prozent). Relativ hohe Zukunftswerte erreichten auch in den Augen der Makler auch die Rechtsschutzversicherung (knapp 44 Prozent) und die Hausratversicherung (43 Prozent) – siehe Grafik. Die Cyber-Versicherung wurde von BBG noch nicht als eigenständige Sparte abgefragt.
Als größte Herausforderungen im privaten Kompositgeschäft sehen 61 Prozent der Makler derzeit die Digitalisierung im Allgemeinen an, gefolgt von zunehmender Konkurrenz durch Direktanbieter, Vergleichsportale und InsurTechs (46 Prozent). Auch Bestandssicherung und -aufbau (43 Prozent) sowie die Komplexität der Tarife und Bedingungen (42 Prozent) werden als Herausforderung empfunden.
Die 663 Seiten starke BBG-Studie kann für 2.250 Euro plus vollen Mehrwertsteuersatz von derzeit 16 Prozent hier bezogen werden. Der 39-seitige Marktausblick 2020/2021 von Assekurata für die Komposit-Sparten ist hier für 350 Euro zu bekommen.
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