Haftpflicht: Diese 6 Versicherer machen Verlust
Die private Haftpflichtversicherung ist eine solide Sparte für die Branche. Die Anzahl der Verträge in der Allgemeinen Haftpflichtversicherung ist gemäß GDV-Zahlen in den letzten 20 Jahren um rund zehn Millionen gewachsen. Fast genauso konstant ist die Schadenkostenquote (Combined Ratio) gesunken. Im Geschäftsjahr 2019 lag sie bei 84,9 Prozent. Somit erzielten die Haftpflichtversicherer im Durchschnitt mit jedem verdienten Euro Beitrag rund 15 Cent Gewinn.
Zwar gibt es auch Unternehmen, die im selben Zeitraum bis zu 50.000 Policen abgeben mussten. Jedoch konnte mit 32 Unternehmen die Mehrheit der 50 größten Haftpflichtversicherer (91 Prozent Marktabdeckung nach Prämieneinnahmen) auf dem deutschen Markt seine Bestände vergrößern. Das zeigt die Studie „Branchenmonitor Haftpflichtversicherung“, die von der V.E.R.S. Leipzig GmbH in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Sirius Campus auf Basis der Unternehmensgeschäftsberichte erstellt wurde.
Gewinnspane von über 40 Prozent
Die Studie vergleicht auch die Combined Ratios der einzelnen Unternehmen miteinander. Dabei zeigt sich, dass manche Versicherer 2019 in Haftpflicht enorme Gewinnquoten vorweisen konnten. Die Oldenburger Landesbrandkasse (57,7 Prozent), die Nürnberger Allgemeine (58,2 Prozent) und die Cosmos Versicherung (58,9 Prozent) landeten sogar alle drei bei einer Schadenkostenquote von unter 60 Prozent für ihren Bestand. Die WGV Versicherung schaffte das sogar im Durchschnitt der letzten sechs Geschäftsjahre. Wobei das, wie zum Beispiel auch bei der Hausratversicherung, die Frage aufwirft, ob die Versicherten langfristig zu hohe Beiträge bezahlen.
Am anderen Ende der Liste finden sich sechs Haftpflichtversicherer, die im Geschäftsjahr 2019 Verlust gemacht haben. Ihre Ausgaben für Betrieb und Schäden lag somit über 100 Prozent der verdienten Beiträge. Ein Anbieter kam sogar auf eine Combined Ratio von über 150 Prozent.