Hausrat zum Hot Dog - Ikea erweitert Angebot

IKEA in der Schweiz wird in Zukunft Hausrat- und Privathaftpflichtversicherungen anbieten. Ein Modell, das auch in Deutschland denkbar ist?

Author_image
12:02 Uhr | 19. Februar | 2020
IKEA verkauft bald Hausratversicherungen - vorerst in der Schweiz

Wer Hausrat kauft, braucht auch eine Versicherung. IKEA will das nutzen - vorerst in der Schweiz. Bild: Adobestock / monticellllo

Der schwedische Möbelriese IKEA erweitert sein Produkt-Segment: Neben Kallax-Regalen, Kerzen und Hot-Dogs wird IKEA in Zukunft auch Versicherungen anbieten – zumindest für Kunden in der Schweiz und Singapur.  

Diese sollen seit diesem Mittwoch unter dem Namen „Hemsäker“ (zusammengesetzt aus den schwedischen Wörtern für „Zuhause“ und „sicher“) über die IKEA-Website Hausrat- sowie Privathaftpflichtpolicen abschließen können. Der Abschluss, die Kündigung sowie Schadensmeldungen sollen dabei vollkommen digital durchgeführt werden können. Die Schweizer Zeitschrift „Blick“ errechnete in einem Beispiel die Kosten für eine vierköpfige Familie in Zürich inklusive Hausrat, Privathaftpflicht und Diebstahl unterwegs auf 239,65 Franken im Jahr.  

Hinter dem Versicherungsangebot des Möbelhauses steckt der Schweizer Rückversicherer Swiss Re mit seiner Tochter „iptiQ“. Diese hat sich darauf spezialisiert, Policen mit externen Partnern zu entwickeln, die exakt auf deren Kundschaft zugeschnitten sind.  

Modell auch in Deutschland denkbar?

Werden auch deutsche Kunden in Zukunft zur neuen Einbauküche gleich die passende Hausratversicherung kaufen können. Auf procontra-Nachfrage verneinte IKEA Deutschland, dass ein solches Modell derzeit auch in Deutschland angedacht sei. Vollkommen auszuschließen ist es für die Zukunft jedoch nicht.  

Denn für die Versicherer ist der Ausbau ihrer Kundenkontakte eines der zentralen Ziele – diese finden auf den eigenen Homepages jedoch nur spärlich statt. Versicherer müssen also neue Wege gehen und in andere Geschäftsbereiche vordringen. Die HUK-Coburg arbeitet in diesem Zusammenhang seit Jahren an ihrer „Autowelt“, in der der Versicherer Fahrzeuge an- und verkauft.  

Mit IKEA dringt die Swiss Re nun in den Bereich Wohnen vor. Schwer vorzustellen, dass dieser Bereich in Deutschland von den Versicherern unerschlossen bleibt.