Sterbegeldversicherung: Nur ein Tarif fällt im Morgen-und-Morgen-Rating durch
Die Sterbegeldversicherung gehört wahrscheinlich zu den Versicherungen, die die meiste Kritik einstecken müssen. Verbraucherschützer monieren häufig, dass sich die Tarife in den seltensten Fällen rechnen, da die Versicherungsnehmer zumeist mehr einzahlen, als sie im Leistungsfall ausgezahlt bekommen.
Allerdings sollte die Sterbegeldversicherung nicht als Geldanlage verstanden werden. Sie sichert vielmehr das Risiko ab, dass die Angehörigen im Fall des Ablebens des Versicherungsnehmers mit den Beerdigungskosten allein zurückgelassen werden. Nicht ohne Grund wird die Sterbegeldversicherung im Vertrieb auch häufig die Risikolebensversicherung für Senioren genannt – schließlich wird hier, im Gegensatz zur Risikolebensversicherung, zumeist auf eine Gesundheitsprüdung verzichtet.
Preise für Beerdigungen steigen
Die Kosten für eine Beerdigung können ein ziemlich tiefes Loch ins Portemonnaie graben. Das Portal todesfall-checkliste.de errechnet durchschnittliche Bestattungskosten von 12.000 Euro – da ist dann zumindest der Leichenschmaus schon inkludiert. Natürlich geht es auch wesentlich günstiger, zumal immer weniger Menschen mittlerweile eine Sargbestattung wünschen, wie die Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas e.V. jüngst feststellte.
Gleichzeitig steigen jedoch die Preise für Beerdigungen. Zwischen 2016 und 2021 stiegen die Preise laut einer Aeternitas-Berechnung um 10,4 Prozent. „Deutlich wird, dass bei der finanziellen Vorsorge für eine Bestattung Preissteigerungen stets einkalkuliert und ein entsprechender Puffer eingeplant werden sollte“, rät deshalb der Vereinsvorsitzende Christoph Keldenich.
Zahl der Tarife am Markt sinkt
Eine Sterbegeldversicherung kann also unter Umständen Sinn ergeben – wenn man denn zu einem guten Tarif greift. Die Auswahl am Markt hat dabei laut der Ratingagentur Morgen und Morgen abgenommen – erneut. Zählte das Analysehaus 2020 noch 105 Tarife, waren es im vergangenen Jahr nur noch 98. In diesem Jahr sank die Zahl der Tarife am Markt auf dann nur noch 89.
„Dies sei sicherlich auch dem niedrigen Rechnungszins geschuldet, der es den Versicherern erschwert, die eingezahlten Beiträge zu erhalten“, vermutet Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating & Analyse bei Morgen und Morgen. Allerdings sei die Bedingungsqualität vieler Tarife weiterhin hoch.
Insgesamt 11 Leistungsfragen flossen ins Rating mit ein. Neben einer gewissen Punktzahl mussten die Versicherer wie gewöhnlich auch bestimmte Mindestkriterien erfüllen, um eine der höheren Noten zu bekommen.
Hierzu gehört insbesondere, dass der Versicherer auf die Wartezeit im Fall eines unfallbedingten Todes des Versicherungsnehmers verzichtet. Zudem sollte der Versicherer auf sein Recht zur Kündigung beziehungsweise Vertragsanpassung gemäß Paragraph 19 VVG verzichten, wenn der Versicherungsnehmer die Anzeigepflichtverletzung nicht zu verantworten hat. Die gesammten Ratingskriterien lesen Sie hier.
34 Tarife mit Höchstnote
Insgesamt 34 Tarife erhielten von Morgen und Morgen die Höchstnote. Mindestens einen Tarif mit 5 Sternen erhielten die folgenden Gesellschaften:
Weitere 43 Tarife wurden mit der zweithöchsten Note von vier Sternen bewertet, elf weitere bekamen drei Sterne verliehen. Lediglich ein Tarif vom Bremer Versicherungsverein GE-BE-IN erhielt lediglich zwei Sterne. Die Einstufungen der einzelnen Tarife können Sie hier nachlesen.
Die schlechteste Note wurde indes keinem Anbieter zuteil. Unter den Lesern von procontra gibt es bei der Sterbegeldversicherng übrigens eindeutige Favoriten, wie die diesjährige Umfrage zu "Maklers Lieblingen" ergab. So liegt in der Maklergunst die Dela weit vorne, es folgen die Ideal sowie die Monuta, die in diesem Jahr ihren Bestand an die Dela verkauft hat.