Neujustierung des Geschäftsmodells

Element beerdigt "Neue Berliner"

Unter dem 2018 gegründeten Label konnten Partner des Berliner Insurtechs Versicherungen vertreiben, ohne eine eigene Marke gründen zu müssen. Die Liquidierung der Neuen Berliner ist Ausdruck der Neuaufstellung des Versicherers.

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13:06 Uhr | 18. Juni | 2024
Stellen den Berliner Versicherer neu auf: Die Element-Vorstände (von links) Astrid Stange, Michael Bongart und Philipp Hartz

Stellen den Berliner Versicherer neu auf: Die Element-Vorstände (von links) Astrid Stange, Michael Bongart und Philipp Hartz

| Quelle: Element

Die Neue Berliner/ Element Insurance AG hat sich dazu entschieden, das Geschäft einzustellen und laufende Versicherungen zu kündigen. Hierüber informierte jüngst ein großer Maklerpool die bei ihm angeschlossenen Makler. 

Gegenüber „procontra“ bestätigte das Berliner Insurtech nun die Meldung. Unter der 2018 gegründeten Marke „Neue Berliner“ hatte Element Geschäfte mit Kunden gemacht, die weder ihre eigene Marke nutzen, noch eine neue Marke kreieren wollten. „Diese Modelle standen bereits seit einigen Jahren nicht mehr im Fokus“, teilte das Unternehmen mit. Betroffen von der Liquidierung der Marke sei jedoch nur ein kleiner Teil des Portfolios, so Element.

Das Ende der Neuen Berliner steht dabei im Zusammenhang mit der Neuausrichtung von Element. So will sich das Unternehmen zum einen schlanker aufstellen. Hierzu gehöre die Schließung von „Test-Cases“, unter denen auch die „neue Berliner“ subsumiert wird.  

Fokussierung auf Assekuradeure

Zum anderen will Element auch die Zusammenarbeit mit Assekuradeuren, wie beispielsweise dem Rostocker Unternehmen Hepster, stärken So sollen die Partner des Unternehmens künftig mehr Aktivitäten in der Wertschöpfungskette, unter anderem die Schadenbearbeitung und das Underwriting, selbst übernehmen.

Laut Angaben einer Unternehmenssprecherin würden viele Partner das neue Geschäftsmodell dazu nutzen, ihr eigenes Angebot zu erweitern. Allgemein beobachte man einen Trend zur Entwicklung von Assekuradeuren. Gleichzeitig bedeute das neue Geschäftsmodell jedoch auch, sich von bestehenden Partnern zu trennen.

„Dort, wo keine anderen Lösungen, z.B. über andere MGAs (Assekuradeure)/ TPAs (externe Dienstleister) gefunden werden können, wird die Zusammenarbeit leider nicht fortgesetzt, sodass die betroffenen Versicherungsverträge umgedeckt oder gekündigt werden“, teilt die Sprecherin mit. Dies betreffe jedoch nur einen geringen Teil des Portfolios. Gleichzeitig biete man größeren Maklern an, diesen bei der Erweiterung deren Geschäftsmodells als Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen. 

Element hat sich als Ziel gesetzt, im kommenden Jahr schwarze Zahlen schreiben zu wollen. Zuletzt stieg jedoch der Verlust. Verzeichnete das Insurtech 2022 noch ein Minus von 17,3 Millionen Euro aus, wuchs der Verlust laut aktuellem SFCR-Bericht im vergangenen Jahr auf 23,5 Millionen Euro.