Leiter Partnervertriebe

Gothaer: Stefan Liebig geht von Bord

Im Oktober 2023 verkündete Gothaer Vertriebsvorstand Oliver Brüß sein Ausscheiden. Nun wird auch Stefan Liebig, Nummer zwei in der Vertriebshierachie und Leiter der Partnervertriebe den Kölner Versicherer verlassen.

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12:03 Uhr | 05. März | 2024
Der Leiter der Gothaer Partnervertriebe, Stefan Liebig

Stefan Liebig: "Ein ganz bewusster Schritt zur Seite."

| Quelle: Gothaer

Die Gothaer verliert zum Jahresende 2024 einen Teil ihrer Vertriebsführung. Neben Vertriebsvorstand Oliver Brüß, der seinen Abschied bereits im Oktober 2023 angekündigt hatte, wird auch der Leiter der Partnervertriebe, Stefan Liebig, die Gothaer nach knapp zweieinhalb Jahren verlassen.

Entgegen anderslautenden Gerüchten erfolgt der Abschied von Liebig, der auch Mitglied in der Geschäftsführung der Gothaer Beratungs- und Vertriebsservice GmbH ist, freiwillig und hat rein gesundheitliche Gründe.

Wie procontra erfuhr, zwingen zwei Bandscheibenvorfälle und damit einhergehende Operationen den Leiter der Gothaer Partnervertriebe zum kompletten Rückzug von seinem Posten beim Kölner Versicherer zum Jahresende. Und das mitten in den Fusionsverhandlungen zwischen Gothaer und Barmenia. Die Due Diligence-Phase ist inzwischen abgeschlossen, die Fusion ist allerdings nicht.

"Ganz bewusst den Schritt zur Seite machen"

Den Zusammenschluss von Gothaer und Barmenia hält Liebig für absolut zielführend. Der Zeitpunkt des Rückzugs sei aus seiner persönlichen Perspektive aber extrem unglücklich, betont er auf Nachfrage gegenüber procontra. Aber letztlich lasse die erneute Bandscheibenoperation Ende des letzten Jahres nicht den Einsatz zu, den die Fusion erfordere. „Ich musste mir überlegen, was auf mich zukommt. Ich hätte einen vertrieblichen Integrationsauftrag, der viel mit Reisen verbunden wäre. Und da musste ich mir überlegen, ob das zu meiner gesundheitlichen Situation passt. Und ich bin zum Entschluss gekommen, das nicht tun zu wollen. Sondern ganz bewusst den Schritt zur Seite zu machen und eben nicht Teil der Fusion zu sein“, sagt Liebig. Die Gothaer verlässt Liebig zum Jahresende einvernehmlich.

Dass sich der Rückzug des 45-jährigen mit dem Ausscheiden von Vertriebsvorstand Oliver Brüß überschneidet, ist wohl reiner Zufall. Gerüchte, dass Liebig als Nachfolger von Brüß gehandelt wurde, entbehren aber jeglicher Grundlage. Die Gothaer dementierte jedenfalls eine Anfrage von procontra. Es habe im Vorstand nie Pläne gegeben, Liebig zum Nachfolger des scheidenden Vertriebsvorstands Brüß zu machen. Das sei definitiv nicht der Fall.

Gleichwohl formt sich ein Bild, wie sich die künftige BarmeniaGothaer vertrieblich aufstellen könnte. Auf Seiten der Gothaer sind zum Jahresende durch den Abgang von Vertriebsvorstand Oliver Brüß und dem gesundheitlich bedingten Rückzug von Stefan Liebig gleich zwei wichtige Positionen auf der vertrieblichen Führungsebene vakant.

Zwar bleiben mit Dr. Max Weinhold als Leiter Firmenkomposit, Stefan Opel als Leiter Firmenkunden Leben, Rainer Ebenkamp für die private Krankenversicherung und Thomas Berg als Leiter des Exklusivvertriebs zentrale Ansprechpartner für die Vertriebspartner an Bord, wie die Gothaer gegenüber procontra nachdrücklich betonte. Dass es mit der Fusion bei der BarmeniaGothaer in der Vorstandebene eine neuerliche Doppelbesetzung geben wird, dürfte aber eher unwahrscheinlich sein.

Hinzu kommt, dass Frank Lamsfuß, der Vertriebsvorstand der Barmenia nach wie vor im Amt ist. Lamsfuß, seit 2013 Vertriebsvorstand beim Wuppertaler Versicherer, ist Barmenia-Eigengewächs, im Markt hervorragend vernetzt und wird sowohl in der Stammorga wie auch dem Makler-Vertrieb hochgeschätzt.

Ebenso wie Michael Albrecht, als zentraler Leiter des Maklervertriebs der Barmenia. procontra liegen Informationen vor, dass Albrecht als Nachfolger von Stefan Liebig und somit kommender Leiter der Partnervertriebe gehandelt wird. Eine Aussage, die von Gothaer Seite nicht bestätigt wird. Zwar liege eine solche Lösung nahe, entschieden sei derzeit dort noch nichts, heißt es. Ein klares Dementi hört sich anders an.