Kampf um Marktanteile

Übernahmegerüchte gehen weiter: Will Zurich die Baloise kaufen?

Die Diskussionen um das Deutschland-Geschäft der beiden Schweizer Versicherer Helvetia und Baloise halten an. In einem Interview befeuerte Zurich-CEO Mario Greco jetzt neue Übernahmegerüchte. procontra fragt nach.

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14:02 Uhr | 26. Februar | 2025
Zurich-CEO Mario Greco

Mario Greco ist ein italienischer Versicherungsmanager und leitet seit 2016 die Zurich Insurance Group.

| Quelle: Zurich

Aktuellen Medienberichten zufolge steht das Deutschland-Geschäft der beiden Schweizer Versicherer Helvetia und Baloise womöglich auf der Kippe.

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) will die Helvetia schon in den kommenden Tagen verbindliche Kaufangebote entgegennehmen. Und die Baloise steht weiter massiv unter Druck ihres schwedischen Großinvestors Cevian, der einen Rückzug des Versicherers aus Deutschland fordert.

Zwar hat die Baloise gegenüber procontra inzwischen dementiert, den deutschen Markt verlassen zu wollen, trotzdem kommt keine Ruhe in die Sache. Grund hierfür ist ein Interview von Zurich-CEO Mario Greco mit der Schweizer Wirtschaftszeitung „Finanz und Wirtschaft“. Darin deutet Greco erneut an, dass sein Haus durchaus Interesse an einer Baloise-Übernahme habe. „Sollte Baloise verfügbar sein, schauen wir sie uns an“, so sein Statement.

„Unsere Strategie ist darauf ausgerichtet, Gewinne und Dividendenwachstum zu erzielen, ohne dass wir M&A-Transaktionen durchführen müssen“, ergänzt Unternehmenssprecherin Anina Schuster auf Nachfrage von procontra. „Wir werden jedoch stets Möglichkeiten prüfen, die den Konzern weiter stärken würden. Zudem müssen M&A-Aktivitäten wertsteigernd und auf unsere strategischen Ziele abgestimmt sein, sowie unsere Mindestrenditeanforderungen erfüllen und kulturell gut zu Zurich passen.“ Auch andere große Versicherer wie die Allianz wurden bereits mit einem Übernahme-Deal in Verbindung gebracht.

Swiss Life sieht sich gut aufgestellt

Vor dem Hintergrund der aktuellen Rückzugs-Diskussion hat sich jetzt auch die Swiss Life Deutschland zu Wort gemeldet. Auf procontra-Anfrage unterstreicht der Lebensversicherer, dass er sehr kapitalstark aufgestellt sei und deshalb auch nicht plane, Lebensversicherungsbestände abzustoßen. „Zudem haben wir im vergangenen Jahr den gesamten Versicherungsgeschäftsbetrieb in Deutschland auf die neu gegründete konzerneigene Swiss Life Lebensversicherung SE mit Sitz in Garching bei München übertragen“, so Unternehmenssprecher Gerrit Baur. „Damit unterstreichen wir unsere Wettbewerbsposition als zukunftsorientiertes Versicherungsunternehmen.“