Zurich: Diese Start-up-Übernahme hat sich gelohnt

Superlative gehören bei Start-ups bekanntlich zum Geschäft – man wolle der größte, erfolgreichste, innovativste Anbieter am Markt werden, das Netflix, Apple, Amazon der Branche.

Auch das seit 2019 zur Zurich-Gruppe gehörende Start-up Dentolo hält sich an diese ungeschriebene Marketing-Regel. Demnach sei es in den vergangenen drei Jahren das wachstumsstärkste Start-up im Versicherungsbereich gewesen, teilte Peter Stockhorst, Vorstand Direct & Digital bei der Zurich, vergangene Woche bei einem Pressegespräch mit.

Stockhorst hatte aber auch Zahlen im Gepäck, um seine Aussage zu belegen. So konnte das Start-up, das Zahnzusatz- sowie seit 2021 auch Tierkrankenversicherungen anbietet, seine gebuchten Beitragseinnahmen von 1,7 Millionen Euro (2020) über 8,6 Millionen (2021) auf 21,4 Millionen Euro (2022) steigern.

Bei DA Direkt, dem Direktversicherer der Zurich, unter dessen Dach Dentolo agiert, seien ebenfalls große Veränderungen in der Beitragsstruktur spürbar: Entstammten die Beitragseinnahmen damals fast ausschließlich aus dem Kfz-Geschäft, kommt nun ein Drittel des Neugeschäfts aus den neuen Geschäftsfeldern, berichtet Stockhorst.

Zudem arbeite man im Vergleich zu vielen anderen Start-ups bereits profitabel, versicherte der Zurich-Vorstand. So lag der operative Gewinn im vergangenen Jahr bei 5,8 Millionen Euro, die Combined-Ratio betrug 89 Prozent. Ein Faktor dabei sei, dass man mit der Zurich einen finanzstarken Versicherer hinter sich stehen habe, erklärte Dentolo-Chef Philipp Krause. Man könne sich aufs Geschäft konzentrieren anstatt ständig den nächsten Investoren-Pitch vorbereiten zu müssen.

Zudem hat Dentolo für den Vertrieb seiner Tierkrankenversicherungen mit Fressnapf einen starken Partner gefunden. Seit Juli vergangenen Jahres verfügt das Unternehmen über eine exklusive Kooperation mit dem Tierhandelsriesen Fressnapf.