LV-Check 2024

LV-Bilanzanalyse: Feiert die Sicherheit ein unerwartetes Comeback?

Die Anhebung des Höchstrechnungszinses dürfte dazu führen, dass die Versicherer wieder mehr sicherheitsorientierte Produkte ins Schaufenster stellen. Was die Branche darüber hinaus noch beschäftigt, zeigt ein Blick in den aktuellen procontra LV-Check 2024.

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12:08 Uhr | 08. August | 2024
Zwei Boxer im Kampf

Die Anhebung des Höchstrechnungszins dürfte dazu führen, dass die Lebensversicherer wieder mehr sicherheitsorientierte Produkte ins Schaufenster stellen.

| Quelle: oakstudio22

Der Zinsgalopp prägte die zurückliegenden Geschäftsjahre der deutschen Lebensversicherer. Nach Jahren der Nullzinspolitik und ersten zaghaften Erhöhungen in 2022 kletterte der Leitzins binnen 14 Monate auf 4,5 Prozent Ende 2023. Ein Niveau, das es zuletzt 2001 gab. Trotz der kürzlichen Senkung auf 4,25 Prozent, schaffte die allgemeine Zinsentwicklung die Rahmenbedingungen für etwas, was der Markt sogar seit 30 Jahren nicht erlebte: Die Anhebung des Höchstrechnungszinses (HRZ), im Volksmund „Garantiezins“. Mitte der 1990er hob man ihn zuletzt von 3,5 auf 4 Prozent, nun soll es laut Bundesfinanzministerium zum 1.1.2025 von aktuell 0,25 wieder auf 1 Prozent raufgehen. 

Auch wenn diese Marke lange nicht an das historische Hoch heranreicht, feiern nun Elemente ihr Comeback, die längst vergessen schienen: Absolute Garantien! Denn rein kalkulatorisch ist die Darstellung einer 100-prozentigen Beitragsgarantie nun wieder möglich. Dabei schien der Altersvorsorgemarkt doch endlich ohne sie auszukommen – im Sinne der Ertragschancen. Selbst sicherheitsorientierte Kunden ließen sich immer stärker auf Produkte mit Kapitalmarktchancen ein und erkannten, dass sich Risiken über die lange Ansparphase relativieren und sich ohne die Chancen der Kapitalmärkte weder eine Inflation schlagen noch eine Versorgungslücke im Alter schließen lassen. Die Branche ging entsprechend offensiv mit der an sich lang bekannten Tatsache um, dass Garantien zu teuer sind und empfindlich an der notwendigen Rendite nagen. Dieses Eingeständnis half natürlich, Vermittler und Kunden auf die neuen Produkte mit geringeren Garantiekomponenten zu trimmen. „Der Markt hat in den letzten Jahren gelernt, dass hohe Garantien zu Lasten der Renditemöglichkeiten gehen“, bestätigt die Gothaer auf Nachfrage. 

Fondssparte dominiert Neugeschäft 

Und diese Entwöhnungskur funktionierte. Laut Analyse des procontra LV-Check 2024, der über 95 Prozent des deutschen Lebensversicherer repräsentiert, bedient kaum noch ein Anbieter aktiv die klassische Sparte. Das geringe Neugeschäft speist sich vor allem aus Dynamiken, also Beitragserhöhungen bestehender Verträge. Tatsächlich neu abgeschlossen wird „klassisch“ seit Jahren kaum noch etwas. Hingegen stieg der Anteil fondsgebundener Lösungen am Neugeschäft rasant. Im Geschäftsjahr 2023 entfielen bereits 42 Prozent auf fondsgebundene Lösungen, 2019 war es nicht einmal ein Drittel. Mit einer Bruttoneugeschäftsquote (Neugeschäft ohne Dynamiken) von über 11 Prozent lässt sie die anderen Sparten der Kollektiv- (9,2%), Risiko- (4,5%), Renten- (3,9%) und Kapitalversicherungen (1,7%) alt aussehen. 

Doch wie geht es ab 2025 weiter? Wächst mit der Anhebung des HRZ nun wieder der Wunsch nach Garantiehöhen, die die Sparziele fürs Alter gefährden? „Die HRZ-Anhebung allein ist nicht das entscheidende Kriterium für ein erfolgreiches Comeback der Garantien“, meint Niki Winter, Leiter der Lebensversicherungsberatung bei WTW, und fügt an: „Wichtiger wird sein, was die Kunden nachfragen.“ Dabei sieht er auch Chancen für vollständige Garantien: „Das Grundbedürfnis nach hoher Sicherheit hat sich bei den Deutschen auch in der Niedrigzinsphase nicht verändert.“ 

Für Anbieter bedeutet der höhere HRZ zunächst bilanzielle Entspannung. Sie gewinnen wieder Spielraum, da sich die erforderlichen Deckungsrückstellungen für garantierte Leistungen verringern. Heißt konkret bei hybriden Produkten: bleibt das Garantieniveau gleich, kann die Allokation in chancenreiche Anlagen erhöht werden. Bleibt die Anlage gleich, können höhere garantierte Leistungen in der Anspar- und Rentenphase kalkuliert werden. Als „ein starkes Signal in Richtung Verbraucher“, wertet daher auch Dr. Guido Bader, Vorstandsvorsitzender der Stuttgarter Lebensversicherung, den neuen HRZ und fügt an: „Ab 2025 werden wir wieder mehr Produkte sehen, die für sicherheitsorientierte Kunden einen garantierten Beitragserhalt darstellen können.“ Auch die R+V bestätigte, dass man angesichts des neuen HRZ „sowohl in der privaten als auch betrieblichen Altersvorsorge das Portfolio überarbeitet“.  

Verbreitertes Angebot 

Das Produktangebot wird sich durch die HRZ-Anhebung ab 2025 an der oberen Garantiespitze verbreitern. „Dies stellt die Anbieter im laufenden Jahr vor die Herausforderung, den Übergang zu gestalten und überzeugende Argumente für den Abschluss 2024 zu finden, ohne dass sich Kunden gegenüber einem Abschluss 2025 benachteiligt fühlen“, gibt Lars Heermann von Assekurata zu Bedenken.  

Diesbezüglich waren die Anbieter schnell aus den Startlöchern. Die Meldung über die HRZ-Anhebung hatte Ende April kaum das Bundesfinanzministerium verlassen, da nutzten sie die Versicherer bereits als Verkaufsargument. Mit Umstellungsoptionen, die automatisch zum Jahreswechsel die besseren Konditionen übernehmen, werden Kunden für Altersvorsorge und Biometrie bereits jetzt geworben – auch mittels absoluter Garantien. „Bei unseren Index-Produkten haben wir wieder eine 100-prozentige Beitragsgarantie zum Laufzeitende eingeführt und berechnen automatisch die garantierten Mindestrenten zum 1.1.2025 neu. Auch bei kapitalmarktnahen Produkten wirkt sich der steigende Rechnungszins ab 2025 positiv aus, da wir in unserem Rentenfaktorkonzept den höheren Zins schon heute zugrunde legen“, berichtet beispielsweise eine Sprecherin der Ergo gegenüber procontra.  

Riester-Revival?! 

Assekurata-Analyst Heermann ist sich außerdem sicher, dass einige Anbieter sogar Riester wiederbeleben, für dessen gesetzlich geforderte vollständige Bruttobeitragsgarantie der aktuelle HRZ von 0,25 Prozent nicht ausreichte. Ob das sinnvoll ist, bezweifelt unter anderen auch Dr. Herbert Schneidemann, Vorstandsvorsitzender die Bayerische. Der breite Markt warte zunächst die Gesetzesvorlage zur Reform der privaten Altersvorsorge ab, um dann den neuen geförderten Weg mit (neuen) Produkten bedienen zu können. Da die Ergebnisse der Fokusgruppe bereits erkennen lassen, dass es kein einfaches „Riester 2.0“ geben wird, dürfte der neue HRZ auch kein Turbo für ein nachhaltiges Riester-Comeback werden. Eher halten die fehlenden politische Rahmenbedingungen die Versicherer noch still in ihren Ringecken.  

Planbarer ist da die HRZ-Anhebung, durch die sich die Attraktivität der Produkte insgesamt erhöht und Kunden eine größere Auswahl erhalten. „Eine 100-Prozent-Garantie ist kalkulatorisch zwar wieder möglich, auch wenn kaum ein Versicherer wieder ganz vorn ins Schaufenster stellen wird. Die Versicherer sind froh über die Akzeptanz ihrer Produkte mit geringerer Garantie, denn dadurch besteht Spielraum für Investments mit höheren Renditechancen“, meint WTW-Experte Winter.  

Trotz der Anhebung des Höchstrechnungszinses bleiben klassische Rentenversicherungen für unsere jungen Kunden unattraktiv
Bastian Kunkel

Aus Anbietersicht ist es legitim, die 100-Prozent-Garantien wieder anzubieten, um den potenziellen Kundenkreis zu erweitern. Aber erreichen Kunden mit Altersvorsorgeplänen an dieser obersten Garantiespitze auch ihre Ziele? „Chancenlos“, urteilt beispielsweise Versicherungsmakler Bastian Kunkel: „Trotz der Anhebung des Höchstrechnungszinses bleiben klassische Rentenversicherungen für unsere jungen Kunden unattraktiv.“ Die Nürnberger pflichtet bei: „Der HRZ ist für Garantieprodukte ein wichtiger Faktor. Immer mehr Kunden erkennen aber, dass Garantien teuer sind“, meint Katja Briones-Schulz, Vorständin für Lebens- und Krankenversicherung. Der Trend gehe daher auch in ihrem Unternehmen weiter in Richtung fondsgebundener Lösungen ohne Garantien. Der Neuzugang fondsgebundener Produkte gegen laufenden Beitrag stieg bei der Nürnberger im Geschäftsjahr 2023 auf 103 Millionen Euro Euro (+29,8%), während der Gesamtmarkt um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegte. 

 
Einmalbeiträge weiter rückläufig 

Wie fit die Anbieter für das Neugeschäft unter neuem Höchstrechnungszins ab 2025 sind, lässt die Analyse des procontra LV-Checks 2024 erahnen. Hierin flossen die Geschäftsberichte 2023 von insgesamt 62 Lebensversicherern ein. Zusammen sammelten sie 8,4 Milliarden Euro an Neuzugang nach APE (laufender Beitrag + Einmalbeiträge/10) ein. Dieses leichte Minus von etwas über 1 Prozent, ist vor allem auf den erneuten Rückgang der Einmalbeiträge zurückzuführen. Hier ging das Neugeschäft um über 13 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro zurück.

Wir setzen seit Jahren auf Geschäft gegen laufenden Beitrag, da das Einmalgeschäft weniger planbar ist und hohe Volumina unter Umständen auch zu Anlagerisiken führen können.
Katja Briones-Schulz

  

Besonders deutlich unter anderen bei der Nürnberger, deren Einmalbeitragsgeschäft sich von 264 auf 111 Millionen Euro mehr als halbierte. „Wir setzen seit Jahren auf Geschäft gegen laufenden Beitrag, da das Einmalgeschäft weniger planbar ist und hohe Volumina unter Umständen auch zu Anlagerisiken führen können“, erklärt Briones-Schulz.  

Der Grund für das schmelzende Geschäft gegen Einmalbeitrag liegt in der Zinsentwicklung begründet und ist kein neues Phänomen. Angebote zu Tages- und Festgeldern wurden mit dem Zinsanstieg immer attraktiver. Diesen Angeboten folgten vor allem sicherheitsorientierte Kunden und brachten ihre Einmalanlagen vermehrt zu den Banken statt zum Versicherer. Der marktweite Anteil am Neugeschäft betrug bei den Lebensversicherern in 2023 nur noch 28 Prozent, in 2020 waren es noch über 40 Prozent. Diese Quote ist eine wichtige Kennzahl, um die Stabilität der Einnahmen abschätzen zu können. Den höchsten Anteil an Einmalbeiträgen am Neugeschäft verzeichneten 2023 die Credit Life (64%), CosmosDirekt (60%) und die Allianz (54 %).  

Durch die erste Zinskürzung im Juni dieses Jahres auf 4,25 Prozent und die allgemeine Prognose der Kapitalmarktexperten zu weiter sinkenden Zinsen, könnte sich der beschriebene Effekt umkehren und das Einmalbeitragsgeschäft bei den Lebensversicherern wieder an Bedeutung gewinnen. „Insgesamt steht das Geschäft in einem harten Wettbewerb unter schwierigen Rahmenbedingungen. Es bleibt trotzdem ein wichtiges Element im Neugeschäftsmix“, fasst eine Sprecherin der Ergo Vorsorge auf Nachfrage zusammen. 

Stabile laufende Neubeiträge 

Zur Gesamtbewertung des Geschäftserfolges ist der planbarere Neuzugang gegen laufenden Beitrag etwas höher zu werten. Dass der Markt in 2023 wieder die 6-Milliarden-Marke gegen laufenden Beitrag knacken konnte (+4,5%), ist ein gutes Zeichen vom und für den LV-Markt. Am stärksten fielen die Zuwächse dabei bei der Bayerischen aus (+31%) , die das vor allem mit den Ergebnissen ihrer nachhaltigen Tochter Pangaea Life begründet. Bei der Gothaer (+22%) trugen nach Aussagen des Unternehmens „insbesondere die neue Berufsunfähigkeitsversicherung und die betriebliche Altersversorgung (Kollektivsparte)“ zum Geschäftserfolg in 2023 bei. Letztere zählt mit zu den Zugpferden im Neugeschäft der Lebensversicherer. Kollektiv- und Fondssparte stehen zusammen mittlerweile für über 70 Prozent im Neugeschäft und rund 42 Prozent in der Bestandsstruktur, Tendenz weiter steigend. Bei der R+V entfielen sogar 90 Prozent des Neugeschäfts auf die genannten Sparten: „Mit dem ersten bundesweit umgesetzten Sozialpartnermodell sind wir Vorreiter im bAV-Markt und sehen auch zukünftig unsere wesentlichen strategischen Wachstumsfelder in den Bereichen betriebliche Altersvorsorge, chancenorientierte Produkte und Biometrie“, verrät ein Unternehmenssprecher. 

Liquidität herausfordernd 

Herausfordernd bleibt indes die Kapitalanlage. Während das gesamte Ergebnis, aufgrund des starken Rückgangs der Aufwendungen, zwar anstieg, gingen die Erträge erneut zurück. In 2023 sogar im dritten Jahr in Folge, diesmal um über 16 Prozent. Geopolitische und wirtschaftliche Risiken lassen auch 2024 allgemeine Vorsicht walten, der Immobilienmarkt verspricht kaum Chancen in der Neuanlage und die Bilanzen weisen nach wie vor hohe stille Lasten durch festverzinsliche Wertpapiere aus. Diese kann man bis zum Laufzeitende aussitzen, da sie sich dann auflösen. Sie zu realisieren schafft Liquidität zur besser verzinsten Neuanlage, schreibt diese Verluste dann aber fix in die Bücher. Ein schwieriger Spagat für die Anbieter.  

Doch der Horizont scheint sich zu erhellen. Die Zinszusatzreserve kann immer weiter abgebaut werden (in 2023 um weitere rund 5 Milliarden Euro) und ist eine gern genommene Ertrags- und Liquiditätsquelle. Vor allem aber bietet das attraktivere Zinsumfeld wieder beste Chancen dort, wo sich die Kapitalmarktstrategen der Lebensversicherer am wohlsten fühlen: bei festverzinslichen Wertpapieren. Über 50 Prozent planen laut Assekurata-Umfrage ihre Aktivitäten hier zu erhöhen und bezeichnen 2024 unter Kapitalanlagegesichtspunkten sogar als ein „gutes Jahr“.  Doch um den Zins in der Neuanlage zu nutzen, braucht es Liquidität und die muss – will man stille Lasten nicht realisieren – aus dem Neugeschäft kommen. Das Thema Liquidität sieht auch Bayerische-Vorstand Schneidemann: „Der Zinsanstieg hat hohe stille Lasten durch festverzinsliche Wertpapiere in den Büchern verursacht. Die Rückflüsse aus alternativen Anlagen sind aktuell gering und durch Projektverzögerungen eher verspätet. Beides führt dazu, dass der Branche derzeit relativ wenig Liquidität zur Verfügung steht, was sich auch in den geringen Aktivitäten bei der Neuanlage zeigt.“  

Sein Unternehmen musste 2023 eine Halbierung des Kapitalanlageergebnisses (29,1 Mio. €) vermelden. Der Grund: „Aufgrund der Turbulenzen auf dem Immobilienmarkt und dem Markt der Immobilien-Projektentwickler haben wir bei Investitionen Risikovorsorge getroffen, um keine Risiken für die Zukunft in der Bilanz zu haben.“ In Zahlen: Es mussten Kapitalanlagen in Höhe von über 52 Millionen Euro abgeschrieben werden. Die Nettoverzinsung ging dadurch von 5,1 auf 2,5 Prozent zurück.  

Storno im Blick behalten 

Stille Lasten aus festverzinslichen Wertpapieren stellen im Grunde kein Problem dar, wenn man sie aussitzen kann. Treten verschiedene Faktoren jedoch zusammen auf, kann das die Anbieter in ihren Grundzügen erschüttern. Insbesondere die Stornoquoten sollte man bei der Anbieterauswahl auch in der Beratung beachten. Marktweit stiegen sie in 2023, sowohl gegen laufenden Beitrag (4,77%) als auch nach Anzahl der Policen (2,61%). Die höchsten Quoten wiesen Ende 2023 die Targo (12,79%) und die Barmenia (10,47%) auf. Die Barmenia wollte ihre Stornoentwicklung gegenüber procontra nicht kommentieren. Hier sind die Kennzahlen nach der Konzern-Fusion mit der Gothaer weiter zu beobachten. 

Die Targo hingegen zog kürzlich die Reißleine und nahm die Tarife „Privat-Rente Komfort“, „VL Aktiv“ und „Flex Leben“ zum 19. Juli 2024 vom Markt. Der Grund: zu hohe Stornoquoten. Man wolle nun Maßnahmen ergreifen, um das Problem in den Griff zu bekommen, hieß es von Unternehmensseite in Medienberichten. Auf diese Idee hätte die Targo, deren Produkte exklusiv von der Targo Bank vertrieben werden, aber schon früher kommen können. Laut procontra LV-Check liegt die Stornoquote des Unternehmens seit mindestens 15 Jahren im zweistelligen Bereich.  

Steht den hohen Stornoquoten zu wenig Neugeschäft gegenüber, müssen wohl oder übel auch stille Lasten realisiert werden. Das Neugeschäft, vor allem den Anteil der Einmalbeiträge, die Stornoentwicklung und der Bestand an stillen Lasten sind Kennzahlen, die auch Vermittler im Blick haben müssen. Die Anbieter brauchen ein effektives Liquiditätsmanagement, um diese Risiken zu beherrschen. 

Die Anhebung des Höchstrechnungszinses hilft dem LV-Markt. Vor allem, um sicherheitsorientierte Kunden zurückzugewinnen. Dazu erhöht der Gegner „Demografie“ die Notwendigkeit der Absicherung des Langlebigkeitsrisikos. Doch bevor die sicherheitsliebende Klientel jetzt wieder nach maximaler Garantie verlangt, sollte die Beratung aufzeigen, dass dieses Comeback chancenlos wäre, um einen realen Vermögensaufbau fürs Alter darzustellen. Dieser klassische KO in der ersten Runde, ist mit genügend Produkten, die Chance und Sicherheit kombinieren, zeitgemäß zu verhindern. 

Hinweis: Der procontra LV-Check analysiert seit 2009 die Geschäftsberichte der deutschen Lebensversicherer und gehört damit zu den umfangreichsten Marktanalysen im LV-Markt.