Start-up Xaver will mit 5 Millionen in die Altersvorsorge einsteigen

Es ist nicht das erste und es wird wahrscheinlich auch nicht das letzte Start-up sein, das versucht, den Markt für Altersvorsorge-Produkte mit neuen Technologien aufzurollen. Das Fintech Xaver hat in der Pre-Seed-Finanzierungsrunde 5 Millionen Euro von teils namhaften Investoren eingesammelt. Die Lead-Investoren sind die Wagniskapitalgeber Motive Ventures und Cavalry Ventures. Hinzukommen weitere Namen wie der früherer Commerzbank-Chef Martin Blessing und Ex-Allianz-Manager Thomas Münkel sowie Fußballprofi Mario Götze. Die Gründer von Wefox, Forto und Penta sind bereits an Xaver beteiligt.

Wie die Plattform "Finance Forward" berichtet, will das Fintech der Altersvorsorge von zwei Seiten begegnen. Zum einen bietet Xaver eine Software, die Versicherern und Maklern beim Vertrieb ihrer Finanzprodukte unterstützen soll. Die Software erfasst Daten etwa zu Lebenssituation und Finanzlage weitgehend automatisch, indem Kunden wichtige Dokumente vorab scannen und hochladen. Eine Künstliche Intelligenz leitet daraus wiederum Vorschläge für ein passendes Vorsorgeprodukt ab. Dies verringere den Beratungsaufwand und führe letztlich zur mehr Abschlüssen, hofft der Xaver-Gründer. Starten soll das Angebot im Sommer.

Auf der anderen Seite will Xaver eigene PEPPs anbieten. Die Abkürzung steht für für Paneuropäisches Privates Pensionsprodukt und ist ein Produkt der privaten Altersvorsorge. Das Produkt soll jedem Europäer unabhängig von Alter und Beruf offenstehen. Anbieten dürfen es unter anderem Versicherungsunternehmen, Kreditinstitute, Wertpapierfirmen, Investment- und Verwaltungsgesellschaften sowie Verwalter alternativer Investmentfonds mit Sitz in der EU. Seit dem 22. März 2022 dürfen Unternehmen solche Produkte anbieten. Xaver will zudem eine Software als White-Label-Lösung für andere Unternehmen anbieten, mit der diese gegen Gebühr selbst PEPPs auflegen können.

Die Führungsmannschaft von Xaver setzt sich aus Gründer und Geschäftsführer Max Bachem, ehemaliger CEO bei den digitalen Versicherern Luko Insurance sowie Coya und Ole Breulmann als CPTO zusammen. Breulmann gilt als KI-Experte und war zuletzt CPO bei Immobilienfinanzierer Hypoport. CFO Björn Holste war Managing Director bei der Deutschen Bank und Executive Director bei UBS, der ebenfalls KI-Expertise mitbringt.