Black-Rock-Studie

1,6 Millionen neue Anleger erwartet

Die Anlegerzahlen in Deutschland steigen. Das ist aus Sicht des Vermögensverwalters Black Rock vor allem auf zwei Bevölkerungsgruppen zurückzuführen.

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11:10 Uhr | 18. Oktober | 2024
Eine Frau sitzt vor mehren Computern und betrachtet Börsenkurse

Laut einer neuen Blackrock-Umfrage entscheiden sich immer mehr Frauen dazu, ihr Geld anzulegen.

| Quelle: Prasit photo

Ob Aktien, Anleihen oder Kryptowährungen: Die Deutschen scheinen zunehmend ihre Scheu abzulegen, ihr Geld risikofreudiger anzulegen. Das zeigt die neue „People & Money 2024“-Umfrage des Vermögensverwalters Black Rock.

Der Umfrage zufolge werden in Deutschland immer mehr Sparer zu Anlegern. So legen 26 Millionen Deutsche ihr Geld mittlerweile an der Börse an – gegenüber 2022 entspricht das einem Zuwachs von 14 Prozent oder 3,2 Millionen Erstanlegern. Männer sind dabei besonders häufig (43 Prozent) investiert, doch Frauen haben im vergangenen Jahr deutlich aufgeholt. Hatten 2022 nur 22 Prozent der Frauen ihr Geld an den Börsen investiert, stieg dieser Anteil im vergangenen Jahr auf 29 Prozent.

Weitere 1,6 Millionen Erstanleger

Zusammen mit der Generation Z und den Millennials (25 – 34 Jährige) sind vor allem sie es, die die Anlegerzahlen im vergangenen Jahr nach oben getrieben haben. Ein Ende dieser Entwicklung ist nach Einschätzung von Black Rock zudem nicht abzusehen. So geht der Vermögensverwalter auf Grundlage seiner Umfrage davon aus, dass im kommenden Jahr weitere 1,6 Millionen Menschen in Deutschland zu Anlegern werden – auch hier werden Frauen und die jüngeren Generationen wieder im Mittelpunkt stehen.

„Es ist schön zu sehen, dass die künftige Anlagewelle von der jüngeren Generation und von Frauen getragen wird. Dass im nächsten Jahr voraussichtlich 1,6 Millionen deutsche Sparer zu Investoren werden, ist ein gutes Zeichen“, kommentierte Verena Heming, Leiterin Digitale Vertriebspartner Deutschland bei BlackRock, die Umfrageergebnisse.

Interessant zudem: Diejenigen, die ihr Geld bislang nicht anlegen, scheuen nicht etwa vor der Aussicht auf mögliche Verluste zurück. Nur 19 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer äußerte diese Sorge – das ist weniger als in anderen europäischen Ländern (25 Prozent).

Einer der maßgeblichen Gründe für den neuen Risikoappetit der Deutschen ist laut BlackRock der vereinfachte Zugang zu Geldanlagen: „So haben nicht nur neue Plattformen, sondern auch traditionelle Banken die Hürden für den Zugang zu Geldanlagen über digitale Vertriebskanäle spürbar gesenkt“, sagt Timo Toenges, EMEA Head of Digital Wealth beim Vermögensverwalter. Hinzu kommen finanzielle Herausforderungen wie Defizite bei der Altersvorsorge sowie Einbußen bei ihrem Ersparten, verursacht durch niedrige Zinsen und hohe Inflationsraten.

Aktien sind besonders beliebt

Beliebt bei deutschen Anlegern sind vor allem Aktien. Mehr als die Hälfte der Anleger (52 Prozent) hierzulande entschied sich für diese Anlageklasse. Dabei greifen die Deutschen wesentlich häufiger auf ETF zurück als andere Europäer: 40 Prozent der Befragten gaben an, in ETF investiert zu sein – im europäischen Durchschnitt lag die Quote indes nur bei 20 Prozent. Ein Trend, der sich laut der Umfrageergebnisse weiter verstetigen wird.

Wachstumsstärkste Anlagekategorie sind – auf ganz Europa bezogen – indes Anleihen. 17 Prozent der europäischen Anleger hat sein Geld laut Umfrage in Anleihen angelegt – das sind acht Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. Spezifische Zahlen für Deutschland gibt BlackRock hier jedoch nicht bekannt. Laut dem Vermögensverwalter spiegeln sich in diesem Trend die höheren Renditen für Anleihen der vergangenen Jahre wider.

Auch Kryptowährungen scheinen sich bei den europäischen Anlegern einer immer größeren Beliebtheit zu erfreuen. Knapp jeder vierte europäische Anleger (22 Prozent) ist in Bitcoin & Co. investiert. Vor allem bei Frauen wuchs die Beliebtheit von Kryptoinvestments (+18 Prozent). Besonders beliebt sind Kryptoanlagen in Europa in Portugal (43 Prozent aller Anleger), den Niederlanden (40 Prozent) und der Schweiz (34 Prozent).