„ARK-Fonds sind nichts für Anleger mit schwachen Nerven“
„Cathie Wood steigt mit Paukenschlag bei KI-Platzhirsch OpenAI ein“. „“Nvidia: Cathie Wood warnt vor der Aktie“ oder „Ark Invest: In diese 7 Aktien investiert Cathie Wood jetzt Millionen“ – das sind nur drei der zahllosen Überschriften in deutschen Medien über die amerikanische Fondsmanagerin. Wood ist in der Investment-Welt für viele ein Star, die lange Zeit für ihr glückliches Händchen bei Tech-Investments bekannt war. Im Internet lassen sich gar T-Shirts mit dem Slogan „In Cathie we trust“ (Preis: 24,99 US-Dollar) der mittlerweile 68-Jährigen erwerben. Europäische Anleger blieben jedoch außen vor – die Fonds von Woods waren ausschließlich in den USA handelbar.
Nun kommt Wood mit ARK Invest Europe, einer Tochter der Fondsgesellschaft Ark Investment Management, nach Europa. Drei Produkte werden hierzulande angeboten: Neben ihrem Flaggschiff ARK Innovation ((ISIN: IE000GA3D489)) können Anleger hierzulande nun auch in den ARK Genomic Revolution (IE000O5M6XO1) sowie den ARK Artifical Intelligence & Robotics (IE0003A512E4) investieren. Bei allen drei Produkten handelt es sich um sogenannte aktive ETF – das sind aktiv gemanagte Fonds, die sich einen Index nur zum Maßstab nehmen, den es zu schlagen gilt, beispielsweise in dem man Ineffizienzen des Indes ausnutzt. Die Kosten aktiver ETF liegen zwischen denen eines klassischen ETF und eines aktiv gemanagten Fonds. Die Kosten bei den drei ARK-ETF liegen jeweils bei 0,75 Prozent.
Klarer Fokus auf Disruption
„Unser Ziel ist es, Investoren in die Lage zu versetzen, von den vielversprechendsten Innovationen unserer Zeit zu profitieren. Die Konvergenz bahnbrechender Technologien in verschiedenen Sektoren beschleunigt sich in einem noch nie dagewesenen Tempo, und wir glauben, dass dies derzeit eine der spannendsten Anlagemöglichkeiten darstellt“, ließ Wood zum Marktstart in Europa mitteilen. Ihre Vermögensverwaltung richtet sich dabei an fünf Bereichen aus: Künstliche Intelligenz, Blockchain, Robotics, DANN-Sequenzierung und Energiespeicherung.
Mit ihren Investments hatte sie in der Vergangenheit teils große Erfolge verzeichnet. Im vergangenen Jahr erzielte ihr Flaggschiff-ETF beispielsweise eine Rendite von 63 Prozent. Doch die starke Fokussierung auf disruptive Unternehmen stellt auch ein sehr großes Risiko dar, was deutliche Kursverluste in den Jahren 2021 und 2022 verdeutlichen – allein 2022 verlor der ARK Innovation zwei Drittel seines Werts.
„ARK-Fonds sind nichts für Anleger mit schwachen Nerven“, schreibt Scope-Analystin Oksana Ianko in einer aktuellen Studie. „Anleger, die in schnell wachsende Branchen oder innovative Ideen investieren wollen, müssen mit hohen Wertschwankungen rechnen“, so Ianko. Auch wenn die ARK-Investmentexperten um Wood häufig kritisiert werden, bleiben sie ihrer Strategie treu, auch in Nebenwerte zu investieren, um hohe Gewinne erzielen zu können. „Ob dies am Ende ein guter Weg zur Gewinnerzielung ist, kann niemand garantieren“, gibt Ianko zu bedenken.