BaFin verlängert verschärfte Maßnahmen

N26 muss weiterhin Neukundensperre ertragen

N26 kommt nicht aus der Manndeckung der BaFin. Die Aufsicht hat ihre Maßnahmen zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gegen die Smartphone-Bank verlängert.

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16:07 Uhr | 18. Juli | 2023
Wollen nicht weniger als für eine Revolution der weltweiten Bankenbranche sorgen: Die N26-Gründer Maximilian Tayenthal (links) und Valentin Stalf.

Wollen nicht weniger als für eine Revolution der weltweiten Bankenbranche sorgen: Die N26-Gründer Maximilian Tayenthal (links) und Valentin Stalf. Bild: N26

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat ihre verschärfte Aufsicht für die Digitalbank N26 verlängert. Wie die Aufsicht mitteilt, wurden die Maßnahmen zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung per 31. März 2023 konkretisiert. Hintergrund sei, dass die Smartphone-Bank, trotz einiger Fortschritte, in diesen beiden Bereichen nach wie vor Defizite in seinen Systemen aufweise, heißt es von Seiten der Aufsicht.

Deshalb wurde das Mandat für den von der BaFin im Mai 2021 entsandten Sonderbeauftragten verlängert. Dieser überwacht die Umsetzung der angeordneten Maßnahmen. Fortgesetzt wird auch die Beschränkung für die Annahme von Neukunden auf 50.000 pro Monat. Diese hatte die Aufsicht im November 2021 angeordnet. Durch ein geringeres Wachstum – laut eigenen Angaben hat N26 mittlerweile über acht Millionen Kunden in 24 Ländern – verspricht sich die Aufsicht die Schaffung eines hinreichenden EDV-Monitorings, den Aufbau einer angemessenen Qualitätssicherungsfunktion und die Einrichtung wirksamer Kontrollen von Auslagerungen.

Werden angemessene Fortschritte bei der Mängelbeseitigung festgestellt, kann die Wachstumsbeschränkung gelockert werden, heißt es weiter.

Versicherungsgeschäft liegt weiter brach

N26 selbst sieht sich bereits auf einem sehr guten Weg. „Die ebenfalls im Jahr 2021 veröffentlichte Anordnung zu den Themen Geschäftsorganisation und Risikomanagement wurde durch N26 vollständig erfüllt und ist ausgelaufen“, teilte das Unternehmen mit. Man habe in den vergangenen Jahren umfassend in Präventionsmaßnahmen im Bereich Geldwäsche investiert sowie diesen personell verstärkt und technologisch optimiert. Diese „signifikanten Fortschritte“ würde die neue Anordnung der BaFin anerkennen.

Eigentlich wollte die Digitalbank in den vergangenen beiden Jahren ihr Versicherungsangebot ausbauen. Zum Beispiel sollten eigene Hausrat- und Tierversicherungen auf den Markt kommen, doch getan hat sich seitdem nichts. Weiterhin wird nur eine Elektronikversicherung zum Alltagsschutz zum Beispiel von Handys und Laptops angeboten. Die Inaktivität in diesem Sektor habe aber nichts mit den Forderungen der BaFin zu tun, erklärte eine Sprecherin der Bank auf procontra-Nachfrage.

Auf die Nachfrage, ob sich die Neukundenbremse für Bankkunden nicht gut dafür eigne, um deren Gewinnung als Versicherungsnehmer in den Fokus zu rücken, ist die Sprecherin nicht konkret eingegangen. Lediglich einige kleine Versicherungsleistungen, die in ihren Kontovarianten „You“ und „Metal“ enthalten sind, habe N26 in den vergangenen Monaten erhöht.