Die politische Debatte zur Bundestagswahl dreht sich um viele zentrale Themen – doch eines fehlt fast vollständig: die finanzielle Bildung. Dabei ist sie ein entscheidender Faktor für wirtschaftliche Teilhabe und soziale Gerechtigkeit. Mangelnde Finanzbildung führt zu Überschuldung, fehlender Altersvorsorge und Unsicherheit im Umgang mit Geld – ein Problem, das die gesamte Gesellschaft betrifft.
Die Initiative „Finanzielle Bildung“ von den Bundesministerien Finanzen sowie Bildung hatte ambitionierte Ziele, darunter die Entwicklung einer nationalen Finanzbildungsstrategie. Doch am Ende blieb wenig Substanz: Ein interaktives Lernspiel für Kinder und Jugendliche und eine unausgegorene Webseite sind bisher die einzig greifbaren Ergebnisse. Mit dem Ende der Ampelkoalition wurden weitere Aktivitäten auf Eis gelegt.
Dabei ist die Notwendigkeit offensichtlich: Finanzielle Kompetenz muss ein fester Bestandteil des Schulunterrichts werden, und auch Erwachsene brauchen zugängliche Weiterbildungsangebote - anstatt auf selbsternannte Finfluencer ohne nachgewiesene Qualifikation und dem, was sich in den meisten Verbraucherzentralen abspielt, zu setzen. Nur so können Bürger fundierte Entscheidungen treffen und ihren individuellen Bedarf erkennen.
Auch für die Finanz- und Versicherungsvermittler ist dies von großer Bedeutung. Gut informierte Kunden stellen gezielte Fragen, erkennen Risiken und Chancen besser und profitieren langfristig von fundierter Beratung. Die kommende Bundesregierung muss das Thema endlich prioritär behandeln. Finanzbildung ist eine Investition in die Zukunft! Es ist Zeit, aus der Finanzbildung keine Randnotiz, sondern einen festen Baustein der politischen Agenda zu machen.