PKV
Nicht nur beim PKV-Ombudsmann lagen im Jahr 2024 deutlich mehr Beschwerden über private Krankenversicherer auf dem Tisch als 2023 (+27,3 Prozent), sondern auch bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Wie deren jährliche Beschwerdestatistik belegt, stiegen die im Kalenderjahr abschließend bearbeiteten Kundenreklamationen von 729 auf 1.027 an – ein großes Plus von 40,9 Prozent.
Sowohl zur Ursache als auch dazu, ob diese Beschwerden letztendlich begründet waren, macht die BaFin wie gewohnt keine Angaben in ihrer Statistik. Was sie aber nennt, sind die 34 PKV-Anbieter, auf die diese gut tausend Eingaben entfielen. Das sind 8 Anbieter weniger als im Vorjahr. In der Kombination aus Voll- und Zusatzversicherungen kommen sie auf rund 38 Millionen versicherte Personen zum Ende des Geschäftsjahres 2023 (die BaFin stellt in ihrer Statistik stets die abschließend bearbeiteten Beschwerden eines Jahres den Verträgen/Personen des Vorjahres gegenüber). Daraus ergibt sich eine Beschwerdequote von 2,7 Fällen pro 100.000 Personen. Im Vorjahr hatte diese noch bei 1,96 gelegen.
Viele der großen Krankenversicherer mit mehr als einer Million versicherter Personen im Bestand schlugen sich gut und blieben eng im Bereich der durchschnittlichen Beschwerdequote, beispielsweise die Barmenia (Quote: 1,25), die Allianz (2,03), die R+V (0,42) oder auch Branchenschwergewicht Debeka, die mit über 4,3 Millionen Versicherten und 122 Beschwerden auf eine Quote von 2,81 kam.
Zwei Big Player der PKV-Branche sowie vier mittelgroße Anbieter sorgten hingegen häufiger für Ärger unter ihren Kunden. Sie kamen mindestens auf eine Beschwerdequote von 4,05, was einer mindestens um 50 Prozent höheren Beschwerdehäufigkeit im Verhältnis zum Bestand entspricht wie der branchenweite Durchschnitt. Diese finden sich in der untenstehenden Bildergalerie.
Nicht berücksichtigt wurden dabei Krankenversicherer mit weniger als fünf Beschwerden. Gerade bei kleinen Anbietern kann häufig schon ein Fall mehr oder weniger die Beschwerdequote enorm beeinflussen. Beispielsweise sorgte bei der KUK Hannover (1.164 versicherte Personen) der einzige Fall aus 2024 für eine Quote von 85,91.