HDI Rentner-Studie

Mehrheit der Rentner unterschätzte ihre Rentenlücke

Viele Rentner haben mit einer höheren Rente gerechnet, als sie nun tatsächlich erhalten. Darum bereuen sie rückblickend, nicht privat vorgesorgt zu haben, so die Auswertung einer aktuellen Befragung.

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13:06 Uhr | 05. Juni | 2024
Frühzeitig Lebens- oder Rentenversicherung abschließen

Viele Rentner würden ihrem jüngeren Ich raten, sich früh um eine private Vorsorge fürs Alter zu kümmern.

| Quelle: RossHelen

Fast zwei von drei Rentnern (61 Prozent) würden rückblickend mehr vorsorgen und 32 Prozent sogar deutlich mehr. Denn 81 Prozent von ihnen können sich weniger leisten, als sie erwartet haben, mehr als die Hälfte (55 Prozent) sogar deutlich weniger. Vor allem die Steuern und Abgaben wurden unterschätzt. Zu diesem Ergebnis gelangt eine repräsentative Rentner-Studie von HDI Deutschland unter 63- bis 70-jährigen Rentnern.

Demnach können 38 Prozent ihren gewohnten Lebensstandard überhaupt nicht mehr halten, 17 Prozent gelingt das nur mit größeren Abstrichen. Jeder vierte (26 Prozent) gibt an, kleinere Abstriche machen zu müssen und nur 17 Prozent können wie zuvor weiterleben. Besonders fällt der Verzicht beim Auto und bei Reisen auf, aber auch bei Besuchen in Restaurants und Cafés, eine gute Ernährung, Hobbys, Freizeit mit Familie und Freunden und Geschenken sind betroffen.

Wie wichtig die private Vorsorge ist, haben viele unterschätzt: 64 Prozent der Befragten geben an, ausschließlich auf die gesetzliche Rente gesetzt zu haben. Bei Frauen sind es 67 Prozent und bei Angestellten 66 Prozent. Sie würden ihrem „früheren Ich“, zu einem frühzeitigen Abschluss einer Lebens- oder Rentenversicherung raten, die vermögenswirksamen Leistungen des Arbeitgebers in Anspruch nehmen und sich professionell beraten lassen.

Insbesondere die betriebliche Altersvorsorge dominiert bei denjenigen, die privat vorgesorgt haben (47 Prozent). Dahinter folgen Lebens- und Rentenversicherungen (42 Prozent) und Wohneigentum (41 Prozent). Auf Wertpapiere wie Aktien, Fonds und Anleihen setzten 24 Prozent der Befragten, die privat vorgesorgt hatten.