AfW-Umfrage: Warum Makler das Potenzial von KI kaum nutzen
Die Nutzung generativer Künstlicher Intelligenz (zum Beispiel ChatGPT) in der Finanz- und Versicherungsvermittlung nimmt zwar zu, bleibt aber im Maklerbüro noch auf niedrigem Niveau. Das ergibt die Auswertung des 17. AfW Vermittlerbarometers mit über 1.100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem November 2024. Erst 35 Prozent der Vermittlerinnen und Vermittler setzen KI-Tools wie ChatGPT aktiv ein – eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr (16 Prozent).
Ein kleiner Teil der Makler, nämlich 10,5 Prozent, nutzt KI täglich, weitere 14 Prozent zumindest wöchentlich. Immerhin 16 Prozent planen, KI künftig in ihre Arbeit zu integrieren.
Nur niedrigschwellige Nutzung
Während bereits viel davon gesprochen wird, wie KI die Prozesse und den Kundenkontakt optimieren kann, bleibt der Einsatz in den Maklerbüros noch sehr rudimentär. Besonders häufig setzen Vermittler KI zur Texterstellung (88 Prozent) und Ideenfindung (62 Prozent) ein, gefolgt von der Informationsbeschaffung. Dagegen spielt der direkte Kundendialog mit KI bisher kaum eine Rolle: Nur 4,8 Prozent haben einen Chatbot für Kundenfragen im Einsatz.
Trotz der zunehmenden Verbreitung gibt es weiterhin große Hürden für die Nutzung von KI in der Finanz- und Versicherungsvermittlung. Die häufigsten Bedenken sind die Fehleranfälligkeit von KI (56 Prozent), der mögliche Kontrollverlust (41 Prozent) und Datenschutzbedenken (38 Prozent). Die Komplexität der Technologie stellt für 36 Prozent der Vermittelnden eine Herausforderung dar.
Vermittler wünschen sich mehr Hilfe und Tools für den Einstieg
Um den Einstieg in KI zu erleichtern, wünschen sich 75 Prozent der Vermittelnden Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Tools. 61 Prozent benötigen Hilfe bei der Integration von KI in ihre Arbeitsprozesse, und 54 Prozent haben Fragen zu rechtlichen Rahmenbedingungen.
„Die Ergebnisse zeigen, dass viele Vermittelnde das Potenzial von KI noch nicht voll ausschöpfen. Dabei kann KI entscheidend zur Effizienzsteigerung beitragen – sei es bei der Ideenfindung für Kundenansprachen, der Erstellung und Überarbeitung von Texten oder der Zusammenfassung von Dokumentationen“, sagt Frank Rottenbacher, Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung e.V..