Spieler in der Fußball-Bundesliga leben gefährlich. Zumindest gefährlicher als in den anderen Top-Ligen Europas. Das ergibt der aktuelle „Men’s European Football Injury Index“ des internationalen Versicherungsmaklers Howden.
So wurden in der vergangenen Spielzeit in der Bundesliga insgesamt 1.255 Verletzungen gezählt. Das sind deutlich mehr als in der englischen Premier League (915), der spanischen LaLiga (862), der italienischen Serie A (654) und der französischen Ligue 1. Und das, obwohl die Saison in der Bundesliga kürzer ist als beispielsweise in der Premier League oder LaLiga.
Umgerechnet auf alle 18 Bundesligisten heißt das, das jedes Team im Schnitt mit 70 Verletzungen während der Saison zu kämpfen hatte.
Die meisten Verletzungen hatte in der Bundesliga übrigens die Elf von Borussia Mönchengladbach mit insgesamt 101. Vielleicht ist die hohe Verletzungsanfälligkeit auch Grund für das unterdurchschnittliche sportliche Ergebnis der letzten Saison, als die „Fohlen“ am Ende nur den 14. Platz belegten. Das es durchaus einen Zusammenhang zwischen der Verletzungshäufigkeit im Team und dem sportlichen Abschneiden der Mannschaft gibt, zeigt auch das Beispiel Bayer Leverkusen. Die Werkself wurde Deutscher Meister und wies mit 36 Verletzungen wesentlich weniger auf als die Konkurrenz. Auch beim Aufsteiger Heidenheim zählte man nur 36 Verletzungen – am Ende qualifizierte sich das Überraschungsteam für die internationalen Plätze.
Verein | Zahl der Verletzungen in der Saison 2023/24 | Verletzungskosten in Millionen Euro |
Bayer Leverkusen | 36 | 3,45 |
Heidenheim | 36 | 0,70 |
SC Freiburg | 48 | 3,95 |
Union Berlin | 57 | 2,54 |
TSG Hoffenheim | 61 | 5,08 |
VfL Wolfsburg | 63 | 5,34 |
RB Leipzig | 64 | 11,58 |
VfB Stuttgart | 65 | 3,00 |
VfL Bochum | 66 | 4,52 |
Mainz 05 | 66 | 4,04 |
FC Augsburg | 72 | 2,44 |
Eintracht Frankfurt | 78 | 4,45 |
Werder Bremen | 79 | 3,61 |
FC Köln | 80 | 3,07 |
Borussia Dortmund | 91 | 17,21 |
Bayern München | 96 | 39,06 |
Darmstadt 98 | 96 | 2,61 |
Borussia Mönchengladbach | 101 | 7,91 |
Die höchsten Verletzungskosten schreibt Howden den Münchener Bayern zu: Auf insgesamt 39,06 Millionen Euro beziffert Howden den durch insgesamt 96 Verletzungen entstandenen finanziellen Schaden – das entspricht gut 39 Prozent der gesamten finanziellen Kosten der Liga. Auch für Borussia Dortmund und RB Leipzig berechnete Howden Verletzungskosten im zweistelligen Millionenbereich.
Am häufigsten verletzten sich Bundesligaspieler im vergangenen Jahr übrigens an der Hüfte (116), gefolgt von Muskel- und Knieverletzungen.
Worauf es bei der Absicherung von Profisportlern ankommt, darüber sprach procontra mit Tobias Lommer. Der Koblenzer Makler zählt selbst einige Bundesliga-Profis zu seinem Kundenstamm.