Verwirrung beseitigt

EU-Kommission nimmt FIDA-Verordnung jetzt doch ins Arbeitsprogramm auf

Am Dienstag erst hatte der AfW vermeldet, dass die EU-Kommission FIDA vorerst gestoppt habe. Doch heute gibt der Vermittlerverband Entwarnung: FIDA bleibt doch auf der politischen Agenda der EU-Kommission. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen.

Author_image
09:02 Uhr | 12. Februar | 2025
Blaue Flagge der Europäischen Union und deutsche Flagge vor Bundesverfassungsgericht

Die Entscheidungen der EU-Kommission haben großen Einfluss auf die deutsche Gesetzgebung.

| Quelle: AdrianHancu

Nachdem aufgrund eines geleakten Entwurfs die Nachricht aufkam, dass FIDA aus dem Arbeitsprogramm der EU-Kommission gestrichen wurde, sorgt nun das finale Dokument für Klarheit: Die Verordnung bleibt als „pending proposal“ weiterhin Teil der Pläne. Diese Entscheidung wird vom AfW Bundesverband Finanzdienstleistung in der Mitteilung ausdrücklich begrüßt.

Open Finance als Ziel: AfW fordert praktische Umsetzung

„Die Nachricht, dass FIDA nun doch weiterverfolgt wird, ist ein wichtiges Signal für Open Finance und fairen Wettbewerb“, erklärt Norman Wirth, Vorstand des AfW. Für ihn ist es nun entscheidend, dass die Verordnung nicht in bürokratischen Hürden stecken bleibt. Wirth fordert eine Umsetzung, die praxisnah und mit Augenmaß erfolgt, damit ein geregelter Zugang zu Finanzdaten sowohl für unabhängige Vermittler als auch deren Kunden gesichert wird. Der AfW hatte sich zusammen mit der Brancheninitiative FRIDA – Free Insurance Data Initiative – intensiv dafür eingesetzt, das Gesetzgebungsverfahren fortzusetzen. Ziel sei es, Open Finance in der Finanz- und Versicherungsbranche voranzubringen.

BVK sieht FIDA kritisch

„Wir sehen FIDA weiterhin kritisch“, sagt der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), Michael H. Heinz. „Schließlich stellt dieses Projekt die gesamte Finanz- und Versicherungsindustrie vor nicht zu unterschätzende und größtenteils unnötige Aufgaben der Datenaufbereitung, -bereitstellung und -weitergabe und verursacht somit hohe Kosten. Ob damit ein größerer Kundennutzen einhergeht, darf jedoch bezweifelt werden. Dank unseres Büros in Brüssel und den guten Kontakten zu den europäischen Entscheidungsträgern sind wir schnell von den Vorgängen in Kenntnis gesetzt worden.“

Der BVK kritisiert insbesondere, dass eine politisch nicht überzeugende Regulatorik eine Datenweitergabe von Risiko- und Vertragsdaten verursacht, deren Zielsetzung seitens der Initiatoren zu keinem Zeitpunkt überzeugend erklärt werden konnte. Versicherungsvermittlern würden zudem zusätzliche Arbeiten und Mühen auferlegt, ihre Kunden- und Maklerverwaltungsprogramme FIDA-konform einzurichten.