BaFin-Statistik

Die 5 Rechtsschutzversicherer mit den höchsten Beschwerdequoten

Vor ein paar Jahren noch brachte Dieselgate Wellen des Zorns über die Rechtsschutzversicherer. Mittlerweile hat sich die Lage zwar beruhigt, die Beschwerdequoten der Anbieter gehen aber noch immer weit auseinander.

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15:06 Uhr | 05. Juni | 2024
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Vor ein paar Jahren noch brachte Dieselgate Wellen des Zorns über die Rechtsschutzversicherer. Mittlerweile hat sich die Lage zwar beruhigt, die Beschwerdequoten der Anbieter gehen aber noch immer weit auseinander.

| Quelle: twinsterphoto

Beschwerdetechnisch haben die deutschen Rechtsschutzversicherer ihre schlimmsten Zeiten längst hinter sich gelassen. Damals, zwischen 2016 und 2020, machte ihnen der Volkswagen-Abgasskandal kräftig zu schaffen. Die Anzahl der Verbraucherbeschwerden bei der BaFin schossen nach oben, teilweise auf mehr als Doppelte des üblichen Niveaus. Ein starker Treiber damals war aber, laut der BaFin, auch eine Anwaltskanzlei, die zahlreiche Paralleleingaben gegen Rechtsschutzversicherer tätigte, weil diese ihren Mandaten keine Deckungszusagen für die Prozessfinanzierung gegen den Autobauer erteilten.

Mittlerweile hat sich die Lage wieder entspannt – vor allem, da mittlerweile überwiegend Klarheit darüber herrscht, welche Abgas- und Thermofenster-Prozesse die Rechtsschutzversicherer aufgrund von ausreichenden Erfolgsaussichten finanzieren und welche nicht. So ging die Anzahl der Beschwerden, welche die BaFin innerhalb eines Jahres abschließend bearbeitet hat (361 Stück), in 2023 ein weiteres Mal zurück. In 2022 waren es noch 378 und in 2021 waren es 410 Fälle gewesen.

Diese 361 Beschwerden verteilten sich auf 31 Rechtsschutzversicherer mit rund 34 Millionen Verträgen. Daraus ergab sich eine Beschwerdequote von 1,06 pro 100.000 Verträgen. Aufgrund der relativ geringen Anzahl an Beschwerden muss erwähnt werden, dass nur ein Fall mehr oder weniger die Quote eines Versicherers bereits deutlich positiv oder negativ beeinflussen kann. Auch deswegen haben wir in der folgenden Auswertung auf die Nennung von Versicherern verzichtet, über die nur eine einzige Beschwerde bei der BaFin einging.

Nur wenige Anbieter scheren aus

Bei den größten Rechtsschutzversicherern liegen die Quoten teilweise weit auseinander. So kommt die Allianz mit ihren 2.623.105 Policen im Bestand (Stand Ende 2022) auf 20 Beschwerden und somit eine Quote von 0,76. Die Arag SE hingegen verbuchte mit 90 Stück die meisten BaFin-Beschwerden, was bei ihrem Bestand von 1.806.980 Policen eine relativ hohe Quote von 4,98 ausmachte.

Damit weist sie für 2023 aber nicht die höchste Beschwerdequote im Markt aus. Diese musste mit 19,6, wie schon im Vorjahr, die Ideal Versicherung hinnehmen. Ihr Beispiel zeigt aber auch, welchen Einfluss gerade einmal zwei BaFin-Beschwerden bei einem kleinen Vertragsbestand ausmachen. Unsere untenstehende Tabelle zeigt die Rechtsschutzversicherer, deren Beschwerdequote mindestens doppelt so hoch ausgefallen ist, wie im Marktdurchschnitt.

Versicherer

Vertragsbestand

Beschwerden

Quote

Ideal

10.205

2

19,60

Arag

1.806.980

90

4,98

Auxilia

669.424

24

3,59

Badische

159.702

5

3,13

Itzehoer

356.776

10

2,80