Schrumpfende Vertragsbestände
Ob kleiner Sachschaden oder schwerwiegende Schadenersatzforderung – wer den Schutz einer Haftpflichtversicherung genießt, kann sich in solchen Situationen glücklich schätzen. Zudem befinden sich hierzulande anscheinend zahlreiche Anbieter mit ihren Tarifen auf sehr hohem Niveau. So gibt es zahlreiche Privathaftpflichttarife, die kürzlich bei gleich mehreren Ratings die Bestnote erzielten.
Zudem ist der Bestand an Haftpflichtversicherungen (privat und gewerblich) in den letzten 25 Jahren um rund 10 Millionen Verträge auf gut 48 Millionen angewachsen. Laut einer Auswertung der V.E.R.S. Leipzig GmbH verteilte sich dieses Wachstum im Geschäftsjahr 2022 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor) allerdings auf nur 24 der 50 größten Haftpflichtversicherer (99 Prozent Marktabdeckung nach Prämieneinnahmen).
Top-Produkte bedeuten aber nicht gleichzeitig auch Bestandswachstum. So finden sich unter den am besten gerateten Anbietern auch solche, die in 2022 Vertragseinbußen hinnehmen mussten. Laut dem „Branchenmonitor Haftpflichtversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig liefen insgesamt 26 Unternehmen Kunden davon. Bei sieben von ihnen standen zum Jahresende sogar über 10.000 Policen weniger zu Buche als ein Jahr zuvor (siehe Tabelle).
Besonders schlecht lief es in der Haftpflichtsparte für den Generali-Konzern. Er musste nicht nur den in absoluten Zahlen größten Abgang hinnehmen (Generali Deutschland), sondern mit seinem Maklerversicherer Dialog auch den größten anteiligen Bestandsverlust (-5,68 Prozent) verkraften.
Versicherer | Vertragsbestand 2021 | Vertragsbestand 2022 | Verlust in Verträgen | Verlust prozentual |
Generali Deutschland | 2.223.406 | 2.195.960 | 27.446 | 1,23 |
Gothaer | 1.621.797 | 1.600.648 | 21.149 | 1,30 |
HDI | 1.152.429 | 1.131.497 | 20.932 | 1,82 |
Dialog | 265.744 | 250.644 | 15.100 | 5,68 |
Provinzial | 1.720.088 | 1.705.722 | 14.366 | 0,84 |
Helvetia Deutschland | 343.360 | 330.824 | 12.536 | 3,65 |
Hansemerkur | 388.020 | 375.614 | 12.406 | 3,20 |