Komplett digital
Die Möglichkeiten, hierzulande auf digitalem Wege ein Auto zuzulassen, sollen schon bald deutlich erweitert werden. Bislang ist dies nur mit dem elektronischen Personalausweis möglich. Doch ab dem 01.09.2023 werden auch Autohäuser, professionelle Zulassungsdienste und Versicherungsunternehmen befähigt sein, die Verwaltungsvorgänge für ihre Kunden durchzuführen. Dieser geplanten Verordnung der Bundesregierung hat der Bundesrat am Freitag in seiner Sitzung zugestimmt.
Bei den Versicherern herrscht Freude darüber, sich neben ihrer Rolle als Schadenregulierer auch serviceseitig für ihre Kunden positionieren zu können. „Die Digitalisierung der Verwaltung macht damit einen echten Schritt nach vorn – und die Versicherer gehen ihn gerne mit. Die Zulassung über den Kfz-Versicherer wird den Autokauf oder die Ummeldung nach einem Umzug für viele Menschen deutlich schneller, einfacher und unbürokratischer machen“, sagte dazu GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Konkret sollen die Kfz-Versicherer die Zulassungsvorgänge für ihre Kunden übernehmen können, wenn diese bei ihnen in Zusammenhang mit dem Vorgang ihre Identität per Video-Ident-Verfahren nachweisen, heißt es in einer Presseinformation des GDV. Da die Zulassung eines Fahrzeugs gesetzlich an den Nachweis einer Kfz-Haftpflichtversicherung geknüpft ist, stünden die Menschen diesbezüglich ohnehin in Kontakt mit ihrem Versicherer und könnten diesen Punkt dann gleich miterledigen. Die entsprechenden Stempelplaketten für die Nummernschilder sollen dann innerhalb von zehn Tagen per Post zugestellt werden.
Laut dem Bundesratsbeschluss ist das Angebot eines solchen digitalen Zulassungsservice für die Kfz-Versicherer nicht verpflichtend. Laut GDV soll dies ab September aber bei vielen Anbietern möglich sein.