Kfz-Versicherung: So ändern sich 2023 die Regionalklassen

Wo wird die Kfz-Versicherung im nächsten Jahr teurer und wo sinken die Prämien? Eine Tendenz dazu liefert die aktuelle Regionalklassen-Statistik des GDV. Demnach werden rund 16 Millionen Versicherte 2023 neu eingestuft.

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12:09 Uhr | 13. September | 2022
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Rund 16 Millionen Kfz-Versicherte rutschen 2023 in neue Regionalklassen. Bild: TomasSereda

Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. In diesen Bundesländern liegen die Kosten für Schäden, die durch Autofahrer verursacht werden, unter dem Bundesdurchschnitt. Das geht aus der aktuellen Regionalklassen-Statistik hervor, die der Versichererverband GDV an diesem Dienstag für die Bereiche Kfz-Haftpflicht- sowie Voll- und Teilkasko veröffentlicht hat.

Niedrigste Regionalklasse in Brandenburg

Demnach rutschen in der Kfz-Haftpflicht 168 von 412 Bezirken in eine neue Risikobewertung. 10,1 Millionen Autofahrer in 101 Bezirken werden aufgrund der neuen Berechnung 2023 in eine höhere Regionalklasse aufsteigen. 5,5 Millionen Autofahrer (67 Bezirke) profitieren von der neuen Einteilung und rutschen in eine günstigere Regionalklasse. Unverändert bleibt die Risikobewertung für 26,8 Millionen Versicherte in 244 Bezirken.

Wie GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen erklärt, sollen die Regionalklassen das Risiko jedes Bezirks „gerecht abbilden“. Jedes Jahr werden die Regionalklassen von den Versicherern neu berechnet. Die Einteilung ist – neben anderen Faktoren – dafür ausschlaggebend, ob die Kfz-Versicherung im kommenden Jahr billiger oder teurer wird. In Zulassungsbezirken, in denen die versicherten Schäden hoch sind, steigen die Kosten für die Kunden – in Bezirken mit weniger teuren Schäden sinken sie.

Die niedrigste Regionalklasse in der Kfz-Haftpflichtversicherung und damit die bundesweit beste Schadenbilanz hat der Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg vorzuweisen: Die Schäden liegen hier um fast 30 Prozent unter dem Durchschnitt. Insbesondere für Großstädte gelten dagegen hohe Regionalklassen – dies war auch im vergangenen Jahr der Fall. Die schlechteste Schadenbilanz hat Berlin. Nach Mitteilung des GDV liegen die Kfz-Schäden hier fast 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.   

Die Veränderungen im Bereich der Kasko-Versicherung sehen dagegen so aus: In schlechtere Regionalklassen rutschen 2,8 Millionen Voll- und 3,1 Millionen Teilkaskoversicherte, über bessere Risikobewertungen können sich hingegen 900.000 Voll- und 2,9 Millionen Teilkaskoversicherte freuen.

In der Kasko-Versicherung sind für die Bestimmung der Regionalklassen nicht die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte maßgeblich, sondern Versicherungsleistungen für Schäden am eigenen Fahrzeug. Auch Unwetterschäden, Autodiebstähle oder Fahrzeugbrände fallen ins Gewicht.

Nach Beispielrechnungen des Vergleichsportals Check24 kann der Wohnort des Fahrzeughalters für eine Preisdifferenz bei sonst identischen Versicherungsmerkmalen von bis zu 260 Euro beziehungsweise 54 Prozent sorgen. Damit Kfz-Kunden ihre jeweilige Regionalklasse selbst einsehen können, hat der GDV eine Übersicht auf seiner Homepage erstellt.