Initiative verfasst Absichtserklärung
Zwölf Milliarden Euro – diesen Betrag will die deutsche Finanzindustrie bis 2030 in die Förderung von Start-ups investieren. Dieses Ziel hielten zahlreiche Vertreter von Banken, Versicherungen, Vermögensverwaltern und Wirtschaftsverbänden in einer gemeinsamen Absichtserklärung fest, die von der Bundesregierung an diesem Dienstag veröffentlicht wurde.
„Die WIN-Initiative [Wachstums- und Innovationskapital für Deutschland] ist eine richtig gute Nachricht für unsere Startups und den Standort Deutschland. Mit ihr sollen private Investitionen in Wagniskapital, in Startups und in Innovationstechnologien mobilisiert werden“, erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz. „Nur wenn es uns gelingt, mehr privates Kapital zu mobilisieren, werden wir zusätzliches Wachstum schaffen“, sekundierte Finanzminister Christian Lindner. „Was wir nicht brauchen, sind immer neue Subventionen und aus der Politik heraus gelenkte wirtschaftliche Entscheidungen.“
Start-ups hatten es durch das veränderte Zinsumfeld zuletzt deutlich schwerer, an frisches Investoren-Geld zu kommen – dies trifft auch auf Start-ups aus der Versicherungsbranche zu. Laut Angaben des Digitalverbands Bitkom geben 80 Prozent der Start-ups hierzulande an, bei Investoren in letzter Zeit eine zunehmende Zurückhaltung festgestellt zu haben.
Die WIN-Initiative werde die Finanzierung vieler deutscher Start-ups in Deutschland erleichtern, glaubt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst, der von einem möglichen Aufbruchsignal sprach.
Die Initiative einigte sich in ihrer Erklärung auf insgesamt zehn Maßnahmen: Dazu gehören unter anderem die Erleichterung von Börsengängen, die Stärkung von Dachfonds sowie die Verbesserung steuerlicher Rahmenbedingungen für Investitionen in Wachstums- und Innovationskapital.
Wie viel die einzelnen Unternehmen in Start-ups investieren wollen, ist in der Erklärung nicht festgehalten. Laut einem Bericht der „Börsen-Zeitung“ sagte Allianz-Chef Oliver Bäte, dass sein Unternehmen inzwischen eine Milliarde Euro mehr in dem Bereich mache.
Weitere Versicherer, die die Erklärung unterschrieben haben, sind unter anderem die Axa, Versicherungskammer Bayern, VGH, Stuttgarter, Barmenia.Gothaer, Generali, Debeka und Huk-Coburg.